Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät: Augen­ärzt­li­ches Wissen ist über­all von Bedeutung

Die Komple­xi­tät der Augen­heil­kun­de und Inter­ak­ti­on mit ande­ren Fach­ge­bie­ten wird immer viel­fäl­ti­ger, und umso wich­ti­ger ist die konti­nu­ier­li­che Weiter­bil­dung. Über­all ist augen­ärzt­li­ches Wissen von Bedeu­tung und hilft den Pati­en­ten oder kann auch der Opti­mie­rung des Arbeits­all­tags dienen. 

Auch das noch! Vaskulitis

Circa 3–5 % der Welt­be­völ­ke­rung werden bis 2050 von rheu­ma­to­lo­gi­schen Erkran­kun­gen betrof­fen sein. In Zentral­eu­ro­pa betrifft diese Zunah­me v.a. die rheu­ma­to­ide Arthri­tis, Poly­my­al­gia rheu­ma­ti­ca und Granu­lo­ma­to­se mit Poly­angii­tis-Wege­ner — Erkran­kun­gen, die sich bei unse­ren Pati­en­ten über­wie­gend als bedroh­li­che Riesen­zell­arte­ri­itis (RZA) und reti­na­le Vasku­li­tis zeigen. Es ist daher ange­bracht, den aktu­el­len Stand zur Diagnos­tik und Thera­pie dieser Krank­heits­bil­der in den Blick zu nehmen und dabei auch wich­ti­ge iatro­ge­ne reti­na­le Vasku­lit­i­den – z.B. nach intra­vit­rea­ler Medi­ka­men­ten­ein­ga­be — einzubeziehen. 

Neue Thera­pien – Berei­chernd, aber auch immer zu hinterfragen!

Die dieses Mal ausge­wähl­ten und disku­tier­ten Studi­en zeigen, wie wich­tig es ist, die Forschung auf allen Gebie­ten immer weiter voran­zu­trei­ben, alte Aussa­ge auch zu hinter­fra­gen und so das Wissen zum Wohl unse­rer Pati­en­ten immer weiter zu erwei­tern. Konkret geht es um die Femto­la­ser-assis­tier­te Lenti­kel­ex­trak­ti­on, den Vergleich einer Linse mit erwei­ter­tem Sehschär­fen­be­reich mit einer mono­fo­ka­len Kunst­lin­se der glei­chen Platt­form, die Vermei­dung von Sympto­men des Trocke­nen Auges bei der Compu­ter­ar­beit und Neben­wir­kun­gen einer COVID-19-Impfung auf das Auge.

Schaf oder Wolf ? … Löwin oder …?

Vertrau­te Krank­heits­bil­der entpup­pen sich als völli­ge Fehl­ein­schät­zung. Sie werden oft mit Begrif­fen wie „Chamä­le­on“ oder „Maske­ra­de“ belegt. Brisant wird es, wenn sich dahin­ter schwer­wie­gen­de, lebens­be­droh­li­che Erkran­kun­gen verber­gen. Als „Klas­si­ker“ gelten hier Lymphome des Auges. 

Anlass zur Hoffnung?

Schon jetzt gilt die Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie welt­weit als eine der Haupt­ur­sa­chen für vermeid­ba­re Sehver­lus­te im erwerbs­fä­hi­gen Alter. Beson­ders proble­ma­tisch ist das Diabe­ti­sche Maku­la­ödem. Welt­weit sind fast 100 Millio­nen Menschen davon betrof­fen – Tendenz deut­lich steigend. 

Klare Forschungs­er­geb­nis­se für eine klare Hornhaut

Schwer­punkt­mä­ßig geht es dieses Mal um das Thema Horn­haut: Um eine mögli­che kosten­güns­ti­ge und siche­re Alter­na­ti­ve zu den bestehen­den Verfah­ren der refrak­ti­ven Horn­haut­chir­ur­gie sowie um die Lymphan­gio­ge­ne­se, die Diagnos­tik von Horn­haut­pa­tho­lo­gien und die Resis­tenz der Cornea und der limba­len Epithel­zel­len gegen die Vermeh­rung von SARS-CoV‑2.

Blick auf und unter die Augenoberfläche

Der Konjunk­ti­va als ober­fläch­lichs­te anato­mi­sche Struk­tur des Auges wird häufig nicht die Aufmerk­sam­keit gewid­met, die ihr eigent­lich zuste­hen sollte. Neuere Forschungs­er­geb­nis­se auf diesem Gebiet zeigen, wie die ophthal­mo­lo­gi­sche Forschung immer viel­schich­ti­ger wird. 

(K)ein Enigma – Intraoku­la­re Entzün­dun­gen – im Fokus aktu­el­ler Literatur

Sie betref­fen ca. 5–10% der Welt­be­völ­ke­rung – Tendenz deut­lich stei­gend – und bilden nach den Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Neopla­si­en die dritt­häu­figs­te Erkran­kungs­grup­pe: Die Rede ist von Auto­im­mun­erkran­kun­gen. Nahezu alle Struk­tu­ren des Auges können davon betrof­fen sein. Für uns Augen­ärz­te stehen intraoku­la­re Entzün­dun­gen ganz im Vorder­grund. Da sie häufig chro­nisch und rezi­di­vie­rend verlau­fen, sind die über­wie­gend jungen Pati­en­ten oft schwer betrof­fen und lang­fris­tig in ihrer Lebens­qua­li­tät eingeschränkt.