Posi­tiv denken!

Dr. Detlef Holland, Heraus­ge­ber „Surgi­cal“ © Nord­blick GmbH

Sehr geehr­te Lese­rin­nen und Leser,

schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entge­gen – und in diesem Fall mit Sicher­heit ein Jahr, an das wir uns alle immer erin­nern werden. Das Jahr des ersten Lock­down! Und bedau­er­li­cher­wei­se gehen wir mit einem zwei­ten soften Lock­down, dessen Ende noch unge­wiss ist, in das neue Jahr hinein.

Jeder einzel­ne von uns ist durch die Situa­ti­on in unter­schied­li­chem Ausmaß betrof­fen, und dies hat mitt­ler­wei­le auch mess­ba­ren Einfluss auf den Opti­mis­mus in der Gesell­schaft. Einer neuen Studie des Insti­tu­tes für Demo­sko­pie Allens­bach zufol­ge, welche die „Genera­ti­on Mitte“ also die Leis­tungs­trä­ger Gesell­schaft zwischen 30 und 60 befragt hat, zeigt eine starke ökono­mi­sche und psychi­sche Belas­tung. Nur noch 22% blicken opti­mis­tisch in die Zukunft. Dies ist eine sehr ernüch­tern­de Zahl und sollte uns allen zu denken geben. Wir soll­ten uns aber nicht von diesem Gefühl anste­cken lassen, sondern immer wieder mit posi­ti­ver Ener­gie nach vorne blicken und uns den geän­der­ten Bedin­gun­gen anpassen.

Das jüngs­te Edito­ri­al von Prof. Pleyer ist ein gutes Beispiel für den posi­ti­ven Wandel und die Anpas­sungs­fä­hig­keit des Menschen! Tele­me­di­zin ist auf dem Vormarsch und bringt in Zeiten der Pande­mie zusätz­li­che Sicher­heit. Auch wenn die Geschwin­dig­keit der Impf­stoff­ent­wick­lung gegen Corona nicht von allen Menschen glei­cher­ma­ßen posi­tiv betrach­tet wird, so zeigt es sich aber auch hier, dass die Mensch­heit viel errei­chen kann, wenn der Wille dazu besteht.

Auch die Websemi­na­re haben sich im Laufe des Jahres immer weiter verbes­sert und wir gewöh­nen uns lang­sam an dieses neue Format. Das Kölner Advents­sym­po­si­um am vergan­ge­nen Wochen­en­de war ein gutes Beispiel für einen durch­schla­gen­den Erfolg dieses Medi­ums. Um die 1200 Teil­neh­mer, vorher einge­spiel­te Vorträ­ge und eine profes­sio­nel­le Mode­ra­ti­on zwischen den Beiträ­gen sorg­ten fast für ein Life Erleb­nis am heimi­schen Compu­ter. Auch dies ist doch ein posi­ti­ver Licht­blick, da es mit Präsenz­ver­an­stal­tun­gen im nächs­ten Jahr wohl so schnell nichts werden wird. Vermut­lich werden die ersten Kongres­se in alter Form erst wieder im Herbst stattfinden.

Da das trocke­ne Auge aufgrund der weiter altern­den Bevöl­ke­rung immer häufi­ger zu einer Einschrän­kung der Seh- und Lebens­qua­li­tät führt, sind auch auf diesem Gebiet die weite­ren thera­peu­ti­schen Verbes­se­run­gen als ein posi­ti­ves Signal zu werten. Im „Jour­nal of Clini­cal Medi­ci­ne“ wurde in einer Studie über den ganz­heit­li­chen Effekt von lang­ket­ti­ger Hyaluron­säu­re berich­te. Mehre­re Pathome­cha­nis­men der Erkran­kung würden mit der Substanz gleich­zei­tig thera­piert, so die Autoren. Nicht nur werde die Befeuch­tung der Ober­flä­che geför­dert, sondern u. a. auch eine Stabi­li­sie­rung der Glyco­ca­lyx und der Epithel­bar­rie­re erzielt und die entzünd­li­che Kompo­nen­te thera­piert sowie die Musin­pro­duk­ti­on gefördert.

Im Bereich der refrak­ti­ven Chir­ur­gie gibt es auch bezüg­lich des Heili­gen Grals der Behand­lung der Alters­sich­tig­keit posi­ti­ve Neue­run­gen. In „Clini­cal Ophal­mo­lo­gy“ berich­ten die Autoren über die ersten posi­ti­ven Erfah­run­gen mit einer neuar­ti­gen pres­by­opie­kor­ri­gie­ren­den phaken Linse. Gerade für jünge­re Pres­by­ope Pati­en­ten kann eine solche Linse eine wirk­lich gute Alter­na­ti­ve gerade zum refrak­ti­ven Linsen­aus­tausch darstel­len, da das Risi­ko­po­ti­en­ti­al einer phaken Linse sicher­lich als gerin­ger einzu­schät­zen ist. In nähe­rer Zukunft werden wir hier sicher auch über die ersten Veröf­fent­li­chun­gen zu der zwei­ten pres­by­opie­kor­ri­gie­ren­den phaken Linse der Firma Staar berich­ten können, welche gerade die Zulas­sung erhal­ten hat.

Zuletzt möchte ich noch einmal einen Bogen zurück zu Corona schla­gen und ihnen noch ein Update zu Corona und die Augen­heil­kun­de empfeh­len. In „Ophthal­mo­lo­gy and Thera­py“ beschrei­ben Alio MA et al. u. a., was wir als Augen­ärz­te über die Mani­fes­ta­ti­on am Auge bzgl. der beglei­ten­den Konjunk­ti­vi­tis wissen müssen und wie wir uns im Alltag schüt­zen können. Auch hier ist das bisher erlang­te Wissen in der Pande­mie ein weite­rer posi­ti­ver Baustein in unse­rem Handeln.

In diesem Sinn möchte ich mich für heute von Ihnen verab­schie­den und wünsche Ihnen ein frohes Weih­nachts­fest sowie Glück und vor allem Gesund­heit für das neue Jahr.

Mit freund­li­chen Grüßen
Detlef Holland

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