MÜNCHEN (Biermann) — In einer randomisierten klinischen Studie an 11 Zentren in 8 Ländern wurde die therapeutische Wirksamkeit von Augentropfen mit Hyaluronsäure sehr großer Kettenlänge (Hylan A) im Vergleich zu anderen Tränenersatzlösungen untersucht. Als Einschlusskriterien für schweres Trockenes Auge dienten sowohl objektive Symptome (Fluorescein-Färbung der Hornhaut mindestens Oxford-Grad 3) als auch subjektive Symptome (OSDI-Index mindestens 33). 84 Patienten wurden zu Beginn, nach 4 Wochen und nach 8 Wochen einem umfangreichen Diagnoseprogramm unterzogen.
Nach 8 Wochen Behandlung hatten sich die subjektiven Symptome in der mit Hylan A‑Augentropfen behandelten Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe im OSDI-Wert um 13,5 Punkte verbessert (p‑Wert 0,001). Diese Verbesserung betraf sowohl die auf Schmerz und unangenehmes Gefühl als auch auf Stabilität des Sehens bezogenen Fragen.
Den Prüfzentren wurde im Rahmen der Studie die Option eingeräumt, mittels konfokaler Mikroskopie aufgenommene Bilder des subbasalen Nervenplexus an ein verblindetes Auswertezentrum zur Analyse einzusenden. Vier der Zentren machten von dieser Option Gebrauch und schickten Bilder von je acht Patienten der Hylan A‑Gruppe und der Kontrollgruppe ein. Die Analyse ergab nach 8 Wochen Behandlung in der Hylan A‑Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe 51% Zunahme der Gesamtnervenfaserlänge (p‑Wert 0,031).
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass Hylan A‑Augentropfen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz des Trockenen Auges bieten, der gleichzeitig mehrere der komplex interagierenden Pathomechanismen der Erkrankung therapiert: Befeuchtung der Augenoberfläche, Verringerung der Reibung, Stabilisierung der Glycocalyx und der Epithelbarriere, Hemmung der Entzündung, trophische Unterstützung der Nerven, Erhöhung der Becherzellzahl und der MUC5AC-Muzinproduktion, Unterstützung der Sekretion des wässrigen Tränenfilms und Schmerzlinderung.
(ml)