Neues auf den Punkt gebracht

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,
pünktlich zur DOC in Nürnberg möchten wir Ihnen eine neue Online-Plattform zum Informationsaustausch vorstellen. Unsere Welt wird in jeder Hinsicht immer schneller! Diese Entwicklung macht natürlich auch vor der Welt der Augenheilkunde nicht halt. Das Ziel dieser neuen Plattform ist es, aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse übersichtlich und kompakt vorzustellen. In kurzen Artikeln wird der Leser die Möglichkeit erhalten, die Kernaussagen zu relevanten Entwicklungen in Kürze aufnehmen zu können. Schnell ist der Aufbau der Homepage ersichtlich! Die Leser können ihre eigenen Interessensgebiete leicht finden und die neuesten Highlights erkunden. Speziell im Bereich der Chirurgie sind die Entwicklungen rasant, und es fällt uns immer schwerer, in allen Subspezialitäten den Anschluss zu behalten. So ist es mir eine große Ehre, als Editor von Kompakt Ophthalmologie im Bereich „Surgical“ in Zukunft für Sie die wichtigsten Entwicklungen vorzustellen.
Natürlich interessieren mich persönlich Neuerungen auf meinem Spezialgebiet der Katarakt- und refraktiven Chirurgie besonders. Hier sind neben Weiterentwicklungen im Bereich der FLACS, der refraktiven Laserchirurgie wie SMILE oder neben der Renaissance der transPRk auch andere Fortschritte im Bereich der refraktiven, nicht lasergestützten Hornhautchirurgie wie zum Beispiel das allogene Allotex-Cornea-Implantat zur Hyperopie-Korrektur in unserem Fokus. Naturgemäß sind auch die Veränderungen im Intraokularlinsenbereich zu nennen. Gerade hier liegt mir die vielseitige Information über die positiven Entwicklungen besonders am Herzen. Ich vertrete — wie viele andere Chirurgen auch — die Ansicht, dass bedauerlicherweise immer noch die meisten Patienten in Deutschland im Rahmen der Katarakt-Chirurgie unterversorgt werden. Nach wie vor erhalten nur etwa drei Prozent Speziallinsen. Gerade die immer mehr verbreiteten EDOF-Linsen ermöglichen eine hohe Brillenunabhängigkeit im Alltag bei gleichzeitig sehr natürlichem Seheindruck und geringem Komplikationspotenzial wie Störungen der Nachtfahrtauglichkeit. Hier gibt es folglich noch viel Potenzial für eine verbesserte Versorgung unserer Patienten, und ein Weg dahin geht natürlich nur über eine verständliche und kompakte Information.
Selbstverständlich wird Kompakt Ophthalmologie auch über alle anderen chirurgischen Gebiete wie die Glaukom‑, Hornhaut- oder vitreoretinale Chirurgie berichten. MIGS, lamelläre Hornhautchirurgie oder neueste Entwicklungen im Bereich des hinteren Augenabschnittes wie suprachoroidale Hydrogelplomben zur Amotiobehandlung oder artifizieller Glaskörperersatz sollen hier beispielhaft genannt werden. Die Zukunft steht unter dem Motto: kleiner – sicherer- effizienter!
Bezüglich der medikamentösen Behandlung und der chirurgischen Therapie wird es in Zukunft durch verschiedene Formen der Implantate immer mehr spannende Überschneidungen geben. Neben dem bekanntesten Medikamententräger Orzudex wird es in Zukunft weitere Systeme in unserem klinischen Alltag zur Behandlung von Glaukom, AMD oder postoperativen Entzündungen geben. Diese Implantate werden teils unter der Bindehaut, aber auch im Glaskörper, in der Vorderkammer oder im Tränenkanal platziert werden. Dextenza ist zum Beispiel als intrakanalikuläres Kortisonpräparat zu nennen, welches postoperativ zur Entzündungshemmung in den Tränenkanal eingesetzt wird und kürzlich die FDA-Zulassung erhalten hat. Hier wollen wir immer aktuell über die Vielzahl der verschiedenen Studien und Präparate berichten.
Spannende Entwicklungen in den Bereichen der Stamzellforschung, der Augenoberfläche und der Netzhaut oder auch der Einfluss der künstlichen Intelligenz auf unsere Behandlung werden sicherlich auch ein wichtiger Schwerpunkt sein. KI wird ja bereits im Screening von Diabetischer Retinopahtie oder zur Therapieerfolg-Vorhersage im Rahmen der Makuladegeneration-Behandlung eingesetzt.
Ich persönlich halte das Wissen über die neuesten Entwicklungen der Ophthalmochirurgie für essenziell, um auch in der Zukunft eine „State-of-the-Art“-Medizin durchführen zu können. Dieses wird ebenso im Hinblick auf die unterschiedlichen gesundheitspolitischen Entwicklungen von immer größerer Bedeutung sein. Am Ende des Tages sind nicht zuletzt die Patienten unter anderem über das Internet immer informierter und entscheiden sich selber für die innovativsten Ärzte, die mit modernster Medizin ihre Augen behandeln sollen.
In diesem Sinne freuen wir uns auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft unseres „Kompakt-Ophthalmologie“-Formates.
Dr. Detlef Holland