BETHESDA (Biermann) – Die Autoren einer neuen Studie haben ein In-vivo-Modell der Leber´schen kongenitalen Amaurose (LCA) bei NPHP5-Mutation (NPHP5-LCA) erstellt und dabei einen Weg zur Behandlung der NPHP5-LCA gefunden.
Die Forschenden bedienten sich dafür dermaler Fibroblasten von Patienten mit NPHP5-LCA, die in induzierte pluripotente Stammzellen umprogrammiert und in retinales Pigmentepithel (RPE) und retinale Organoide differenziert wurden. Patientenfibroblasten und RPE zeigten aberrant verlängerte Ziliaraxoneme. Bei den Organoiden beobachteten die Autoren eine beeinträchtigte Entwicklung von Außensegmentstrukturen – modifizierte primäre Zilien – und eine Fehllokalisation visueller Pigmente an Photorezeptorzellen-Soma. Alle vom Patienten stammenden Zellen zeigten reduzierte Spiegel des CEP290-Proteins, einer wichtigen Komponente der Zilien-Übergangszone, die mit NPHP5 interagiert und einen Mechanismus für fehlerhaftes Ziliar-Gating und Transport darstellt. Die Ziliopathie konnte in NPHP5-LCA-Netzhautorganoiden mit durch Adeno-assoziierte Viren (AAV)-vermittelte IQCB1/NPHP5-Gen-Augmentationstherapie behandelt werden.
(ac)