SEOUL (Biermann) – Patienten mit einem komplett remittierten retinalen Zentralvenenverschluss-bedingten Makulaödem (ZVT-MÖ) infolge einer Therapie mit einem VEGF-Inhibitor haben ein geringeres Risiko für ein Rezidiv, wenn sich die parafovealen inneren Netzhautschichten nach Resorption des MÖ und nach Beendigung der Therapie als verdünnt und die Ellipsoid-Zone als intakt erweisen. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung. Darin heben sie zudem hervor, dass sich diese beiden OCT-Befunde als prognostische Biomarker eignen und dabei helfen könnten, die zukünftigen Kontroll- bzw. Behandlungsstrategien zu optimieren.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 52 Augen ein, bei denen das ZVT-MÖ 3 Monate nach der letzten intravitrealen Injektion (IVI) mit Bevacizumab komplett resorbiert war und die Therapie abgesetzt wurde. Die Arbeitsgruppe teilte die Augen – basierend auf einer Rezidiventwicklung innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Anti-VEGF-Therapie – in 2 Gruppen auf. Die Forschenden überprüften die klinischen Charakteristika sowie die OCT-Befunde zu Studienbeginn und 3 Monate nach Abschluss der Behandlung.
Die Forscher ermittelten mithilfe einer multivariaten logistischen Regrssionsanalyse, dass ein hohes Lebensalter zu Studienbeginn mit einem signifikant gesteigerten Risiko für ein Rezidiv assoziiert war (OR 1,092; p=0,022). Ebenso bestand ein erhöhtes Rezidivrisiko, wenn sich die parafovealen inneren Netzhautschichten 3 Monate nach der letzten IVI als verdickt zeigten (OR 1,043; p=0,014) und die Ellipsoid-Zone unterbrochen war (OR 5,922; p=0,032). Darüber hinaus konstatierten die Retinologen mittels der Grenzwertoptimierungskurve, dass eine Verdünnung der parafovealen inneren retinalen Schichten um >7 µm im Vergleich zur parafovealen Dicke der inneren Netzhautschichten im Partnerauge, signifikant mit einem geringeren Risiko für ein Rezidiv assoziiert war.
(tt)