DUBLIN (Biermann) Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, erweisen sich intravitreale Injektionen (IVI) mit Bevacizumab (BEZ) im Treat-and-extend (T&E)-Regime bei Patienten mit einem zystoiden Makulaödem (CME) infolge eines retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV) in der klinischen Praxis als eine wirksame und sichere Therapieoption.
In ihre retrospektive Fallstudie schlossen die Wissenschaftler 33 therapienaive Patienten/Augen mit o.g. Befundkonstellation ein, die im Zeitraum 1/2019 bis 12/2021 mit BEZ-IVI (Off-Label; 1,25 mg; Upload 3‑monatliche IVI) im T&E‑Schema (Verlängerung/Verkürzung der Intervalle um 2 Wochen je nach Krankheitsaktivität; maximales Intervall 12 Wochen) behandelt sowie ≥6 Monate kontrolliert wurden. Zudem wurden bei jeder Kontrolle die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) und die Befunde der Spectral-Domain-OCT erhoben. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die mittlere Veränderung der BCVA fest.
Die Forscher ermittelten nach einer mittleren Beobachtungszeit von 18,5 ±8,9 Monaten eine Verbesserung der BCVA im Mittel um 24,5 ±21,5 Buchstaben. Die mittlere Anzahl an IVI lag im 1. Jahr bei 9,5 ±1,9 und im 2. Jahr bei 7,8 ±2,8. Die Retinologen konstatierten ferner, dass bei 29 Patienten (87,9%) eine aktive Behandlung nach Studienabschluss weiterhin erforderlich war, wobei 18,2% der Patienten ein 4‑Wochen-Intervall (Q4W), 42,4% ein Q6W, 6,1% ein Q8W, 15,2% ein Q10W sowie 6,1% ein Q12W erreichten. Bei diesem Kollektiv wurde ein mittleres maximales IVI-Intervall von 6,8 ±2,4 Wochen verzeichnet. Bei 10 Patienten (30,3%) lag ein ischämischer ZVV vor, von denen in 2 Fällen während des Studienzeitraums disseminierte Laserkoagulationen aufgrund von Neovaskularisationen durchgeführt wurden.
Darüber hinaus eruierten die Experten mithilfe einer multiplen Regressionsanalyse, dass eine hohe Ausgangs-BCVA negativ mit dem mittleren BCVA-Gewinn (p<0,001; den Studienverfassern zufolge aufgrund eines „Deckeneffektes“) und positiv mit der finalen BCVA assoziiert war (p<0,001).
(tt)