SEOUL (Biermann) Bei der Vogt-Koyanagi-Harada (VKH)-Erkrankung handelt es sich um eine multisystemische T‑Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung gegen Melanozyten, bei der sich oftmals eine bilaterale granulomatöse Panuveitis entwickelt. Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit nun berichten, erweist sich eine frühzeitige — innerhalb der ersten 3 Monate nach Symptombeginn — Kombinationstherapie mit systemischen Corticosteroiden (CS) und anderen Immunmodulatoren (IMT) als eine wirksamere Behandlung in Bezug auf die funktionellen und inflammatorischen Ergebnisse als die alleinige konventionelle Therapie mit hochdosierten CS, selbst, wenn diese die Inflammation unter Kontrolle hält.
Im Rahmen ihrer retrospektiven Beobachtungsstudie überprüften die Wissenschaftler medizinische Unterlagen zu 38 Patienten (73 Augen) mit VKH-Uveitis, von denen 41 Augen konventionell mit CS (CS-Gruppe) und 32 frühzeitig kombiniert (Kombi-Gruppe) behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte die Sehschärfe (VA), die subfoveale Dicke der Choroidea (SFCT) sowie die Inflammationskontrolle, einschließlich des Auftretens eines „Sunset-Glow-Fundus“ (Depigmentierung der Choroidea durch Verlust an Melanozyten mit typischem orange-roten Fundus) fest.
Die Forscher ermittelten in beiden Gruppen zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle eine signifikante Verbesserung der VA, jedoch mit einem signifikant stärkeren Anstieg zugunsten der Kombi-Gruppe (Mann-Whitney-U-Test p<0,01). Ebenso beobachteten die Uveitis-Spezialisten, dass eine höhere Anzahl an Augen in der CS- im Vergleich zur Kombi-Gruppe eine chronische oder eine chronisch-rezidivierende Uveitis aufwies (27/41 vs. 15/32 Augen; 65,9 vs. 46,9%). Infolgedessen trat ein „Sunset-Glow-Fundus“ auch häufiger bei den CS- gegenüber den Kombi-Augen auf (33/41 vs. 16/32; 80,5 vs. 50,0%). Dennoch konstatierten die Experten bei der Abschlusskontrolle, dass beide Gruppen eine Abnahme der mittleren SFCT ohne signifikante intergruppale Unterschiede verzeichneten (T‑Test p=0,21).
(tt)