Vogt-Koya­nagi-Harada-asso­zi­ier­te Uvei­tis und allei­ni­ge Corticosteroid-Therapie

Gleichzeitiger Beginn mit Immunmodulatoren erweist sich als wirksamer

1. Dezember 2022

SEOUL (Bier­mann)  Bei der Vogt-Koya­nagi-Harada (VKH)-Erkrankung handelt es sich um eine multi­sys­te­mi­sche T‑Zell-vermit­tel­te Auto­im­mun­erkran­kung gegen Mela­no­zy­ten, bei der sich oftmals eine bila­te­ra­le granu­lo­ma­tö­se Panu­vei­tis entwi­ckelt. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun berich­ten, erweist sich eine früh­zei­ti­ge — inner­halb der ersten 3 Monate nach Symptom­be­ginn — Kombi­na­ti­ons­the­ra­pie mit syste­mi­schen Corti­cos­te­ro­iden (CS) und ande­ren Immun­mo­du­la­to­ren (IMT) als eine wirk­sa­me­re Behand­lung in Bezug auf die funk­tio­nel­len und inflamma­to­ri­schen Ergeb­nis­se als die allei­ni­ge konven­tio­nel­le Thera­pie mit hoch­do­sier­ten CS, selbst, wenn diese die Inflamma­ti­on unter Kontrol­le hält.

Im Rahmen ihrer retro­spek­ti­ven Beob­ach­tungs­stu­die über­prüf­ten die Wissen­schaft­ler medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 38 Pati­en­ten (73 Augen) mit VKH-Uvei­tis, von denen 41 Augen konven­tio­nell mit CS (CS-Gruppe) und 32 früh­zei­tig kombi­niert (Kombi-Gruppe) behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te die Sehschär­fe (VA), die subfovea­le Dicke der Choro­idea (SFCT) sowie die Inflamma­ti­ons­kon­trol­le, einschließ­lich des Auftre­tens eines „Sunset-Glow-Fundus“ (Depig­men­tie­rung der Choro­idea durch Verlust an Mela­no­zy­ten mit typi­schem orange-roten Fundus) fest.

Die Forscher ermit­tel­ten in beiden Grup­pen zum Zeit­punkt der letz­ten Kontrol­le eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung der VA, jedoch mit einem signi­fi­kant stär­ke­ren Anstieg zuguns­ten der Kombi-Gruppe (Mann-Whit­ney-U-Test p<0,01). Ebenso beob­ach­te­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten, dass eine höhere Anzahl an Augen in der CS- im Vergleich zur Kombi-Gruppe eine chro­ni­sche oder eine chro­nisch-rezi­di­vie­ren­de Uvei­tis aufwies (27/41 vs. 15/32 Augen; 65,9 vs. 46,9%). Infol­ge­des­sen trat ein „Sunset-Glow-Fundus“ auch häufi­ger bei den CS- gegen­über den Kombi-Augen auf (33/41 vs. 16/32; 80,5 vs. 50,0%). Dennoch konsta­tier­ten die Exper­ten bei der Abschluss­kon­trol­le, dass beide Grup­pen eine Abnah­me der mitt­le­ren SFCT ohne signi­fi­kan­te inter­grup­pa­le Unter­schie­de verzeich­ne­ten (T‑Test p=0,21).

(tt)

Autoren: Park HS et al.
Korrespondenz: Ji Hwan Lee; leejihwan82@gmail.com
Studie: Efficacy of combined systemic corticosteroid and early immunomodulatory therapy within three months of onset in Vogt-Koyanagi-Harada Disease.
Quelle: Retina 2022; Dec 1;42(12):2361-2367.
Web: dx.doi.org/10.1097/IAE.0000000000003617

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