Vitreo­re­ti­na­les Lymphom und Visus­ver­lauf unter intra­vit­rea­ler Methotrexat-Therapie

Risikofaktoren für einen Visusverlust ermittelt

15. August 2023

SEOUL (Bier­mann) – Bei Pati­en­ten mit einem vitreo­re­ti­na­len Lymphom ([VRL]; >95% hoch­ma­li­gnes diffu­ses groß­zel­li­ges B‑Zell-Lymphom) führt eine intra­vit­rea­le Phar­ma­ko­the­ra­pie (IVI) mit Metho­tre­xat ([MTX]; Dehy­dro­fo­lat-Reduk­ta­se-Inhi­bi­tor) zu einer signi­fi­kan­ten Verbes­se­rung der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe (BCVA). Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin beto­nen sie jedoch einschrän­kend, dass eine gerin­ge BCVA zu Thera­pie­be­ginn sowie reti­na­le bzw. subre­ti­na­le Infil­tra­te Prädik­to­ren für eine schlech­te visu­el­le Progno­se darstellen.

In ihre retro­spek­ti­ve Längs­schnitt­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 64 Pati­en­ten (113 Augen; mitt­le­res Alter 64,2±10,9 Jahre) mit einem VRL ein, von denen 49 (76,6%) einen bila­te­ra­len Tumor aufwie­sen. Bei Diagno­se­stel­lung litten 36 Pati­en­ten (56,3%) an einem primä­ren VRL, 17 (26,6%) an einem sekun­dä­ren VRL (vitreo­re­ti­na­le Betei­li­gung nach Rezi­div) sowie 11 Pati­en­ten (17,2%) an einem gleich­zei­ti­gen VRL und ZNS- oder syste­mi­schem Lymphom. Als häufigs­te Befun­de zeig­ten sich Glas­kör­per­trü­bun­gen (67,3%), gefolgt von retinalen/subretinalen Infil­tra­ten (41,6%), Zellen in der Vorder­kam­mer (18,6%) sowie einer exsu­da­tiv­en Abla­tio (3,5%). Bei allen Augen wurden IVI mit MTX verab­reicht, im Mittel 17,1±5,5 über einen mitt­le­ren Zeit­raum von 9,9±3,8 Mona­ten. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die BCVA, Befun­de der OCT sowie klini­sche Befun­de bei jeder Kontrol­le. Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit lag bei 35,4±25,8 Mona­ten. Die Forschen­den defi­nier­ten einen Visus­ver­lust als eine finale BCVA von ≥0,5 logMAR (≤0,32 dezimal).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die mitt­le­re BCVA von 0,44±0,28 logMAR (0,4 dez.) zu Studi­en­be­ginn auf 0,33±0,29 logMAR (0,5 dez.) nach 1 Monat sowie auf 0,24±0,21 logMAR (0,63 dez.) bei der Abschluss­kon­trol­le signi­fi­kant verbes­ser­te (p=0,031). Ferner stell­ten die Ophthal­mo-Onko­lo­gen mithil­fe einer multi­va­ri­an­ten Analy­se fest, dass eine herab­ge­setz­te Ausgangs-BCVA (ß=0,234; p=0,025) sowie retinale/subretinale Infil­tra­te (ß=0,108; p=0,005) signi­fi­kant mit einem Visus­ver­lust korrelierten.

(tt)

Autoren: Kim M et al.
Korrespondenz: Young-Hoon Park; parkyh@catholic.ac.kr
Studie: Clinical features predictive of vision loss in patients with vitreoretinal lymphoma: a single tertiary center experience
Quelle: Sci Rep 2023; Mar 18;13(1):4478.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-023-31414-0

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