PEKING (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie haben gezeigt, dass mithilfe der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) wichtige Charakteristika eines Infiltrationsmusters in Verbindung mit einem vitreoretinalen Lymphom (VRL) präzise detektiert werden können und zur Sicherung der Diagnose von entscheidendem Wert sind, insbesondere, wenn diese hochempfindlichen und stark spezifischen VRL-assoziierten Biomarker kombiniert vorliegen.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 45 Patienten/Augen mit einem bioptisch nachgewiesenen VRL sowie zu 40 Patienten/Augen mit einer Uveitis, von denen bei 17 Augen eine akute syphilitische posteriore plakoide Chorioretinitis (ASPPC), bei 8 Augen eine chronische sympathische Ophthalmie (SO) sowie bei 15 Augen eine idiopathische multifokale Choroiditis (MFC) diagnostiziert wurden. Bei allen Augen waren das retinale Pigmentepithel (RPE) und die äußeren Netzhautschichten primär beteiligt.
Die Forscher ermittelten auf den Aufnahmen der SD-OCT, dass die Lymphomzellen alle retinalen Schichten infiltrierten, jedoch am häufigsten unter dem RPE (80%; Sub-RPE-Raum) und im subretinalen Raum (62%) lokalisiert waren. Folgende Befunde traten mit einer hohen Sensitivität häufiger bei einem VRL als bei einer Uveitis auf: Glaskörperzellen (93%), fokale hyperreflektive subretinale Infiltrationen (51%) sowie diffuse Erhebungen des RPE (56%). Zu den stark spezifischen Befunden für ein VRL zählten: präretinale Deposits (92,5%), intraretinale Infiltrationen (mit Ausnahme des inkompletten vertikalen hyperreflektiven Typs; 100%), eine bandförmige Formation von hyperreflektiven subretinalen Infiltraten (90%) sowie konfluierende Abhebungen des RPE (100%).
Auf Basis dieser Merkmale konstatierten die Retinologen, dass die Diagnose eines VRL mit einer Sensitivität von 80% und einer Spezifität von 95% gestellt werden kann, wenn entweder 2 hochsensitive Befunde und 1 stark spezifischer Befund oder 1 hochsensitiver Befund und 2 stark spezifische Befunde identifiziert wurden.
(tt)