Vitre­o­re­ti­na­les Lymphom und SD-OCT-Befunde

Diagnose-verifizierende sensitive und spezifische Biomarker detektiert

9. Januar 2023

PEKING (Bier­mann) – Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben gezeigt, dass mithil­fe der Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) wich­ti­ge Charak­te­ris­ti­ka eines Infil­tra­ti­ons­mus­ters in Verbin­dung mit einem vitre­o­re­ti­na­len Lymphom (VRL) präzi­se detek­tiert werden können und zur Siche­rung der Diagno­se von entschei­den­dem Wert sind, insbe­son­de­re, wenn diese hoch­emp­find­li­chen und stark spezi­fi­schen VRL-asso­zi­ier­ten Biomar­ker kombi­niert vorliegen.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 45 Patienten/Augen mit einem biop­tisch nach­ge­wie­se­nen VRL sowie zu 40 Patienten/Augen mit einer Uvei­tis, von denen bei 17 Augen eine akute syphi­li­ti­sche poste­rio­re plako­ide Chorio­re­t­ini­tis (ASPPC), bei 8 Augen eine chro­ni­sche sympa­thi­sche Ophthal­mie (SO) sowie bei 15 Augen eine idio­pa­thi­sche multi­fo­ka­le Choro­idi­tis (MFC) diagnos­ti­ziert wurden. Bei allen Augen waren das reti­na­le Pigmen­t­epi­thel (RPE) und die äuße­ren Netz­haut­schich­ten primär beteiligt.

Die Forscher ermit­tel­ten auf den Aufnah­men der SD-OCT, dass die Lymphom­zel­len alle reti­na­len Schich­ten infil­trier­ten, jedoch am häufigs­ten unter dem RPE (80%; Sub-RPE-Raum) und im subre­ti­na­len Raum (62%) loka­li­siert waren. Folgen­de Befun­de traten mit einer hohen Sensi­ti­vi­tät häufi­ger bei einem VRL als bei einer Uvei­tis auf: Glas­kör­per­zel­len (93%), fokale hyper­re­flek­ti­ve subre­ti­na­le Infil­tra­tio­nen (51%) sowie diffu­se Erhe­bun­gen des RPE (56%). Zu den stark spezi­fi­schen Befun­den für ein VRL zähl­ten: präre­ti­na­le Depo­sits (92,5%), intra­r­e­ti­na­le Infil­tra­tio­nen (mit Ausnah­me des inkom­plet­ten verti­ka­len hyper­re­flek­ti­ven Typs; 100%), eine band­för­mi­ge Forma­ti­on von hyper­re­flek­ti­ven subre­ti­na­len Infil­tra­ten (90%) sowie konflu­ie­ren­de Abhe­bun­gen des RPE (100%).

Auf Basis dieser Merk­ma­le konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass die Diagno­se eines VRL mit einer Sensi­ti­vi­tät von 80% und einer Spezi­fi­tät von 95% gestellt werden kann, wenn entwe­der 2 hoch­sen­si­ti­ve Befun­de und 1 stark spezi­fi­scher Befund oder 1 hoch­sen­si­ti­ver Befund und 2 stark spezi­fi­sche Befun­de iden­ti­fi­ziert wurden.

(tt)

Autoren: Guan W et al.
Korrespondenz: Xiaoyan Peng; 74000041@ccmu.edu.cn
Studie: Spectral-domain optical coherence tomography biomarkers in vitreoretinal lymphoma
Quelle: Clin Exp Ophthalmol 2022; Dec 25 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1111/ceo.14197

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