Vitre­o­re­ti­na­les Lymphom und intra­vit­rea­le Thera­pie mit Methotrexat

Indikatoren für ein gutes Therapieansprechen detektiert

14. August 2023

SHANGHAI (Bier­mann) – Wie aus einer aktu­el­len Studie hervor­geht, profi­tie­ren Pati­en­ten mit einem vitre­o­re­ti­na­len Lymphom (VRL) von einer inten­si­ven initia­len intra­vit­rea­len Chemo­the­ra­pie (IVI) und einer ange­mes­se­nen Anzahl nach­fol­gen­der IVI mit Metho­trex­at ([MTX]; Inhi­bi­tor der Dihy­dro­fo­lat-Redukta­se) im Hinblick auf das thera­peu­ti­sche Anspre­chen und die Progno­se. Den Autoren der Arbeit zufol­ge erwei­sen sich zudem bestimm­te okulä­re Befun­de sowie der Interleukin(IL)-10-Spiegel im Kammer­was­ser (KW) als Indi­ka­to­ren für einen Therapieerfolg.

In ihre inter­ven­tio­nel­le verglei­chen­de, nicht­ran­do­mi­sier­te klini­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 33 Pati­en­ten (58 Augen) ein, bei denen im Zeit­raum 01/2011 bis 01/2022 ein VRL diagnos­ti­ziert und eine IVI-Thera­pie mit MTX begon­nen wurde. Das Thera­pie­re­gime der IVI umfass­te eine Induktions(I)-, gefolgt von einer Konsolidierungs(K)- sowie einer Erhaltungs(E)-Phase. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die okulä­ren Befun­de und den IL-Spie­gel im KW bei jeder Kontrol­le sowie die Auswir­kung der IVI-Häufig­keit auf das Therapieansprechen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass eine mitt­le­re Anzahl an 9±3 IVI mit MTX appli­ziert wurde. Bei 52 Augen (89,7%) wurde eine komplet­te Remis­si­on (CR) verzeich­net. Zudem korre­lier­ten der IL-10-Spie­gel, kera­ti­ti­sche Präzi­pi­ta­te sowie subre­ti­na­le Läsio­nen signi­fi­kant mit dem Behand­lungs­ver­lauf (alle p<0,001). Ferner zeigte sich, dass 2‑wöchentliche IVI in der I‑Phase mit einer höhe­ren Rate an CR korre­lier­ten (36/36) als IVI ≤1‑mal wöchent­lich (16/22; p=0,011). Bei 13 Augen (8 Pati­en­ten) entwi­ckel­te sich eine okulä­re Progres­si­on des VRL. Des Weite­ren konsta­tier­ten die Tumor­ex­per­ten, dass die voll­stän­di­ge Einhal­tung des Thera­pie­plans mit einer signi­fi­kant länge­ren progres­si­ons­frei­en Über­le­bens­zeit (PFS) korre­lier­te als eine unvoll­stän­di­ge IVI-Frequenz (alle IVI-Phasen 547 Tage vs. I- + K‑Phase 355 Tage vs. nur I‑Phase 147 Tage; p<0,001). Darüber hinaus stell­te ein IL-10-Wert >50 pg/ml einen geeig­ne­ten Schwel­len­wert für ein Rezi­div dar (Sensi­ti­vi­tät 100%; Spezi­fi­tät 95,1%).

(tt)

Autoren: Gu J et al.
Korrespondenz: Qing Chang; qngchang@aliyun.com
Studie: Longitudinal Analysis of Ocular Manifestation and Interleukin During Intravitreal Treatment of Vitreoretinal Lymphoma With Methotrexate
Quelle: Am J Ophthalmol 2023; Jul;251:189-196.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ajo.2023.03.010

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