Venen­ver­schluss-beding­tes Maku­la­ödem und Non-Respon­se auf Anti-VEGF

Erhöhte Aderhautdicke vor Therapiebeginn stellt Risikofaktor dar

3. Februar 2023

HOMBURG (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass sich die intra­vit­rea­le Phar­ma­ko­the­ra­pie (IVI) mit Beva­ci­zu­mab (BEZ) bei Pati­en­ten mit einem Maku­la­ödem infol­ge eines reti­na­len Venen­ver­schlus­ses (RVV-MÖ) als eine wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­ti­on erweist. Laut den Autoren der Arbeit stellt jedoch eine bereits präope­ra­tiv erhöh­te Dicke der subfove­a­len Choro­idea (SFCT) einen Prädik­tor für ein schlech­tes Anspre­chen dar, weswe­gen engma­schi­ge­re Kontrol­len erfor­der­lich sind und eine früh­zei­ti­ge Thera­pie­um­stel­lung disku­tiert werden sollte.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 126 Patienten/Augen mit einem thera­pie­nai­ven RVV-MÖ, die mit BEZ im Pro-re-nata-Regime nach 3 monat­li­chen IVI im Upload behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe defi­nier­te ein Thera­pie­an­spre­chen als eine Abnah­me der zentra­len Netz­haut­di­cke (CMT) um ≥10% und/oder eine Verbes­se­rung der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe (BCVA) um ≥5 ETDRS-Buch­sta­ben. Die Beob­ach­tungs­dau­er betrug 4 Jahre.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 84 Augen (67%) ein gutes Thera­pie­an­spre­chen verzeich­ne­ten und über den gesam­ten Studi­en­zeit­raum mit BEZ behan­delt wurden. 42 Augen (33%) zeig­ten eine Non-Respon­se, worauf­hin 34 Augen (26,9%) auf Corti­cos­te­ro­ide (CS) und 8 Augen (6,3%) aufgrund eines bekann­ten Glau­koms auf eine andere Anti-VEGF-Substanz umge­stellt wurden. Der Thera­pie­wech­sel erfolg­te im Mittel nach 12,4±8,3 Mona­ten und 8±4,1 BEZ-IVI. Zudem stell­ten die Exper­ten fest, dass ein 2. Thera­pie­wech­sel bei 1 Auge auf einen 3. VEGF-Inhi­bi­tor und bei 5 Augen aufgrund eines CS-Respon­se auf einen 2. Anti-VEGF-Wirk­stoff notwen­dig waren.

Darüber hinaus konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass zu Studi­en­be­ginn bei den Non-Respon­se-Augen im Vergleich zu den Respon­se-Augen eine signi­fi­kant schlech­te­re BCVA (0,25 vs. 0,32 dezi­mal; p=0,025), eine höhere CMT (591±191 vs. 520±189 µm; p=0,03) sowie eine gestei­ger­te SFCT (301±70 vs. 271±36 µm; p=0,003) vorlagen.

Schwer­wie­gen­de okulä­re oder syste­mi­sche Neben­wir­kun­gen wurden nicht beobachtet.

(tt)

Autoren: Aljundi W et al.
Korrespondenz: Wissam Aljundi; wissam.aljundi@uks.eu
Studie: Choroidal thickness as a possible predictor of non-response to intravitreal bevacizumab for macular edema after retinal vein occlusion
Quelle: Sci Rep 2023; Jan 9;13(1):451.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-023-27753-7

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