HOMBURG (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass sich die intravitreale Pharmakotherapie (IVI) mit Bevacizumab (BEZ) bei Patienten mit einem Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV-MÖ) als eine wirksame und sichere Therapieoption erweist. Laut den Autoren der Arbeit stellt jedoch eine bereits präoperativ erhöhte Dicke der subfovealen Choroidea (SFCT) einen Prädiktor für ein schlechtes Ansprechen dar, weswegen engmaschigere Kontrollen erforderlich sind und eine frühzeitige Therapieumstellung diskutiert werden sollte.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 126 Patienten/Augen mit einem therapienaiven RVV-MÖ, die mit BEZ im Pro-re-nata-Regime nach 3 monatlichen IVI im Upload behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe definierte ein Therapieansprechen als eine Abnahme der zentralen Netzhautdicke (CMT) um ≥10% und/oder eine Verbesserung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) um ≥5 ETDRS-Buchstaben. Die Beobachtungsdauer betrug 4 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass 84 Augen (67%) ein gutes Therapieansprechen verzeichneten und über den gesamten Studienzeitraum mit BEZ behandelt wurden. 42 Augen (33%) zeigten eine Non-Response, woraufhin 34 Augen (26,9%) auf Corticosteroide (CS) und 8 Augen (6,3%) aufgrund eines bekannten Glaukoms auf eine andere Anti-VEGF-Substanz umgestellt wurden. Der Therapiewechsel erfolgte im Mittel nach 12,4±8,3 Monaten und 8±4,1 BEZ-IVI. Zudem stellten die Experten fest, dass ein 2. Therapiewechsel bei 1 Auge auf einen 3. VEGF-Inhibitor und bei 5 Augen aufgrund eines CS-Response auf einen 2. Anti-VEGF-Wirkstoff notwendig waren.
Darüber hinaus konstatierten die Retinologen, dass zu Studienbeginn bei den Non-Response-Augen im Vergleich zu den Response-Augen eine signifikant schlechtere BCVA (0,25 vs. 0,32 dezimal; p=0,025), eine höhere CMT (591±191 vs. 520±189 µm; p=0,03) sowie eine gesteigerte SFCT (301±70 vs. 271±36 µm; p=0,003) vorlagen.
Schwerwiegende okuläre oder systemische Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
(tt)