OSAKA (Biermann) – Bei der selektiven Retina-Therapie (SRT) werden Zellen des retinalen Pigmentepithels (RPE) mithilfe eines Mikropuls-Nd:YLF-Lasers selektiv mikrovaporisiert und photodisruptiert, wodurch gesunde RPE-Zellen migrieren bzw. proliferieren und der natürliche Regenerationsprozess des RPE stimuliert wird. Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge führt eine kombinierte Behandlung aus intravitrealen Injektionen (IVI) mit Anti-VEGF und SRT bei Patienten mit einem retinalen Venenastthrombose-bedingten Makulaödem (VAT-MÖ) zu einer im Vergleich zur Anti-VEGF-Monotherapie geringeren Anzahl an erforderlichen IVI und nicht signifikant unterschiedlichen funktionellen und morphologischen Erfolgen.
In ihre einfachverblindete prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 24 Patienten/Augen mit einem VAT-MÖ ein und randomisierten sie 1:1 in die Kombinationsgruppe (n=13), bei der IVI mit Ranibizumab (RBZ) monatlich je nach Krankheitsaktivität im Pro-re-nata-Regime ([PRN]; ohne Upload) sowie eine SRT ein Tag nach jeder IVI, erfolgten. Die RBZ-Gruppe (n=11) wurde wie die Kombi-Gruppe behandelt und erhielt Schein-SRT. Die Arbeitsgruppe legte als Endpunkte die mittleren Veränderungen der zentralen Makula-Dicke (CMT) und der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) zum Ausgangswert und zwischen den Gruppen sowie die Anzahl an IVI nach 52 Wochen fest.
Die Forscher ermittelten, dass die mittlere CMT in der Kombi- bzw. RBZ-Gruppe von 534±92 bzw. 479±138 µm zu Studienbeginn auf 237±83 bzw. 249±78 µm nach 52 Wochen signifikant abnahm (p<0,001; keine intergruppalen Unterschiede p=0,26). Ebenso verbesserte sich auch die mittlere BCVA von 0,28±0,14 bei den Kombi-Augen bzw. 0,32±0,31 logMAR (dezimal 0,5) bei den RBZ-Augen initial auf 0,03±0,13 bzw. 0,13±0,26 logMAR (dezimal ≥0,8) in Woche 52 (p<0,01; keine intergruppalen Unterschiede; p=0,10)). Demgegenüber eruierten die Retinologen in der Kombi- im Vergleich zur RBZ-Gruppe eine signifikant geringere Anzahl an IVI nach 12 Monaten (2,85±1,52 vs. 4,73±2,33; p<0,05).
(tt)