Uvei­ti­sches Sekun­därglau­kom bei Kindern

Goniotomie erweist sich als wirksame und sichere Therapieoption

18. April 2023

GRONINGEN (Bier­mann) – Bei der Gonio­to­mie (GO) handelt es sich um einen glau­kom­chir­ur­gi­schen Eingriff, bei dem das Trabe­kel­ma­schen­werk inzi­diert wird, um den Kammer­was­ser­ab­fluss zu verbes­sern. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass diese Inter­ven­ti­on als Alter­na­ti­ve zu inva­si­ve­ren Verfah­ren bei Kindern mit einem Sekun­därglau­kom infol­ge einer nicht­in­fek­tiö­sen Uvei­tis (NIU) zu einer signi­fi­kan­ten Senkung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­koma­to­sa (AGM) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicher­heits­pro­fil führt.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 10 Pati­en­ten (15 Augen; media­nes Alter 7 Jahre [IQR 6–11]; Pseu­do­pha­kie n=3; 20%) mit einem NIU-beding­ten (hpts. aufgrund einer juve­ni­len idio­pa­thi­schen Arthri­tis n=9; 64%) thera­pie­re­frak­tä­ren Sekun­därglau­kom ein, bei denen im Zeit­raum 2011 bis 2020 in den Augen­kli­ni­ken der medi­zi­ni­schen Univer­si­täts­zen­tren Gronin­gen und Amster­dam (Nieder­lan­de) eine GO über 4 bis 5 Uhrzei­ten erfolg­te. Die Klas­si­fi­zie­rung der NIU wurde gemäß den Krite­ri­en der SUN-Arbeits­grup­pe (Stan­dar­diza­ti­on of Uvei­tis Nomen­cla­tu­re) durch­ge­führt. Der Einsatz syste­mi­scher krank­heits­mo­di­fi­zie­ren­der Anti­rheu­ma­ti­ka (DMARD) blieb unver­än­dert. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te den IOD, die Anzahl an AGM sowie die Erfolgs­ra­te (6 ≤ IOD ≤ 21 mmHg; keine schwer­wie­gen­den Kompli­ka­tio­nen oder Revi­sio­nen) fest. Die media­ne Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 59 Monate (IQR 37–83).

Die Forscher ermit­tel­ten (Median-Werte), dass sich der IOD von 30 mmHg (IQR 26–34) mit 4 AGM (IQR 3–4) präope­ra­tiv auf 15 mmHg mit 2 AGM (IQR 0–2) nach 1 Jahr, auf 14 mmHg mit 1 AGM (IQR0‑2) nach 2 Jahren sowie auf 15 mmHg mit 0 AGM (IQR 0–2) nach 5 Jahren verbes­ser­te (alle p<0,001). Ferner konsta­tier­ten die Exper­ten eine Erfolgs­ra­te von 100% nach 1 Jahr, von 93% nach 2 Jahren sowie von 80% nach 5 Jahren. Darüber hinaus eruier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten weder signi­fi­kan­te Verän­de­run­gen der BCVA noch des Akti­vi­täts­gra­des der Uvei­tis. Zudem wurden keine schwer­wie­gen­den Kompli­ka­tio­nen beob­ach­tet. Bei 2 Augen war eine Revi­si­on erforderlich.

(tt)

Autoren: Meerwijk CLLIV et al.
Korrespondenz: Charlotte LLI van Meerwijk; c.l.l.i.van.meerwijk@umcg.nl
Studie: Goniotomy for Non-Infectious Uveitic Glaucoma in Children
Quelle: J Clin Med 2023; Mar 12;12(6):2200.
Web: dx.doi.org/10.3390/jcm12062200

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