HIROSHIMA (Biermann) – Die Implantation eines Ahmed-Valve-Glaukom-Drainagesystems (AGV) in den Sulcus ciliaris bei Patienten mit einem Sekundärglaukom infolge einer nichtinfektiösen Uveitis (NIU) führt zu einer stabilen Kontrolle des Augeninnendruckes (IOD) und einer geringeren Reduktion der kornealen Endothelzelldichte (CECD) als bei einer AGV-Implantation in die Vorderkammer. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 27 Patienten/Augen mit einem NIU-bedingten Glaukom ein, bei denen der beschriebene Eingriff im Zeitraum März 2017 bis Juli 2021 erfolgte. 24 Augen (88%) waren pseudophak und bei 3 Augen (11%) wurde die AGV-Implantation mit einer Kataraktextraktion kombiniert. Ausgeschlossen wurden Patienten mit einer infektiösen Uveitis oder einer präoperativen CECD <1500 Zellen/mm2. Die Arbeitsgruppe evaluierte die ophthalmologischen Befunde, einschließlich der CECD, präoperativ sowie nach 3, 6, 9 und 12 Monaten. Als primäre Endpunkte legten die Forschenden die Reduktion der CECD sowie die Erfolgsrate (IOD-Reduktion um 20% zum Ausgangswert bzw. IOD >5 bis ≤21 mmHg) fest. Zu den sekundären Endpunkten zählten die Veränderung des IOD und der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) sowie die Rezidivrate.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere CECD von 2431,4±367,5 Zellen/mm2 präoperativ auf 2360,5±391,3 Zellen/mm2 nach 12 Monaten verringerte (p=0,074; Reduktionsrate 2,73±9,29%). Die Verringerung der CECD erwies sich bei einer unilateralen Uveitis (n=6) im Vergleich zu einer bilateralen als um das in etwa 3‑fache höher (11,02±7,19% vs. 3,70±8,53%; p=0,011; laut den Autoren möglicherweise aufgrund einer nicht nachgewiesenen infektiösen Genese). Des Weiteren stellten die Experten fest, dass die Erfolgsrate nach 12 Monaten bei 88% lag. Der mittlere IOD verbesserte sich von 28,7±9,6 mmHg mit 3,9±0,7 AGM auf 13,3±4,5 mmHg mit 2,7±1,1 AGM nach 12 Monaten (p<0,001). In 3 der 27 Fälle (11%) trat ein Rezidiv auf.
(tt)