Uvei­tis und SARS-CoV-2-Impfung

Prophylaktische Corticosteroid-Therapie vermindert Risiko für Schübe

14. November 2022

CHONGQING (Bier­mann) – Syste­mi­sche Corti­cos­te­ro­ide zum Zeit­punkt einer Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus führen bei Pati­en­ten mit bekann­ter Uvei­tis dosis­ab­hän­gig zu einer Reduk­ti­on des Risi­kos für einen Entzün­dungs­schub. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Studie aus China.

In ihre retro­spek­ti­ve Beob­ach­tungs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 438 bislang nicht an COVID-19 erkrank­ten Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 41 Jahre [IQR 30–51]) mit bekann­ter Uvei­tis und ≥1 SARS-CoV-2-Impfung (857 Impfun­gen in der Gesamt­ko­hor­te) ein. Die Impf­stoff­grup­pen umfass­ten 3 Totimpf­stof­fe (davon einen prote­in­ba­sier­ten Impf­stoff) sowie 1 Adeno­vi­rus-Vektor­i­mpf­stoff. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den Zeit­punkt eines Rezi­divs inner­halb von 30 Tagen nach einer belie­bi­gen Impfung fest. Ein Rezi­div wurde gemäß der Stan­dar­di­z­a­ti­on of Uvei­tis Nome­n­cla­tu­re (SUN)-Klassifikation als jede Verschlech­te­rung der Akti­vi­tät einer intrao­ku­lä­ren Inflamma­ti­on defi­niert. Bei 17 Teil­neh­mern (17,8%) lag 1 Impfung, in 301 Fällen (68,7%) 2 Impfun­gen und bei 59 Perso­nen (13,5%) 3 Impfun­gen vor. Zum Zeit­punkt der Impfung wurden 277 Pati­en­ten (63,2%) mit syste­mi­schen Corti­cos­te­ro­iden und/oder mit ande­ren Immun­mo­du­la­to­ren (n=345; 78,8%) behandelt.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 34 der 438 Pati­en­ten (7,8%) insge­samt 39 Schübe inner­halb der 30 Tage nach der Impfung. 19 Rezi­di­ve traten nach der 1. Impfung, 17 nach der 2. und 3 nach der 3. Impfung auf. Die media­ne Zeit nach der Impfung bis zu einem Schub betrug 5 Tage (IQR 1–14). Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass sich ab Tag 16 bis Tag 30 kein Schub mehr entwi­ckel­te. Eine beglei­ten­de Thera­pie mit syste­mi­schen Corti­cos­te­ro­iden war als unab­hän­gi­ge Varia­ble mit einem gerin­ge­ren Rezi­di­v­ri­si­ko asso­zi­iert (HR 0,23; 95%-KI 0,07–0,74; p=0,014). Zudem beob­ach­te­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten ein sinken­des Rezi­di­v­ri­si­ko mit anstei­gen­der Dosie­rung der Corti­cos­te­ro­ide (p=0,029).

Die Autoren beto­nen, dass in der Studie bei 82,4% der Pati­en­ten Totimpf­stof­fe verab­reicht wurden, sodass weite­re Studie mit ande­ren Impf­stoff­klas­sen erfor­der­lich sind, um die Ergeb­nis­se der Arbeit über­tra­gen zu können.

(tt)

Autoren: Zhong Z et al.
Korrespondenz: Peizeng Yang; peizengycmu@126.com
Studie: Risk for uveitis relapse after COVID-19 vaccination
Quelle: J Autoimmun 2022; Oct 4;133:102925.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.jaut.2022.102925

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