TAIPEH (Biermann) Eine Kataraktextraktion bei Patienten mit einer Uveitis stellt aufgrund des postoperativen Risikos für eine Eskalation der Entzündung eine Herausforderung dar. Einer aktuellen Arbeit zufolge erweist sich nun bei diesem Patientenkollektiv die intravitreale Injektion (IVI) von Corticosteroiden während des chirurgischen Eingriffes als eine effektivere Therapieoption zur Vermeidung einer starken postoperativen Entzündungsreaktion als die systemische Verabreichung (ST) von immunmodulatorischen Substanzen.
Die Wissenschaftler führten im Rahmen ihres systematischen Reviews mit Metaanalyse eine Literaturrecherche in PubMed, Embase und Cochrane Library bis Mai 2021 zu randomisierten klinischen Studien, vergleichenden Kohortenstudien und Fallkontrollstudien durch, bei denen die Ergebnisse einer intraoperativen IVI mit Triamcinolonacetonid oder einem Dexamethason-Implantat während einer Kataraktextraktion mit solchen einer ST mit Corticosteroiden ± anderen Immunmodulatoren als inflammatorische Prophylaxe verglichen wurden.
Die Arbeitsgruppe selektierte 5 Studien und evaluierte die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), den Augeninnendruck (IOD), die Inflammation in der Vorderkammer (VK) mithilfe der Laser-Flare-Photometrie sowie die zentrale Dicke der Makula (CMT) mittels der OCT sowie die Rate an zystoidem Makulaödem (CME).
Die Forscher ermittelten, dass die IVI intraoperativ im Rahmen der Kataraktextraktion mit einer geringeren postoperativen Inflammation in der VK sowie einer niedrigeren Rate an CME assoziiert war als die ST mit immunmodulatorischen Wirkstoffen. Demgegenüber konstatierten die Uveitis-Spezialisten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf die BCVA, den IOD und der CMT.
Laut den Autoren ist dies die erste Metaanalyse, in der die Wirksamkeit einer intraoperativen IVI mit derjenigen einer systemischen Therapie im Sinne einer Entzündungsprophylaxe nach Kataraktchirurgie bei Uveitis-Patienten verglichen wurde.
(tt)