MAILAND (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben gezeigt, dass der Grad der Inflammation bei einer Uveitis mithilfe einer Messung der Zelldichte im Glaskörper (GK) auf OCT-Scans objektiv gemessen werden kann und signifikant besser mit der klinischen Einstufung der Inflammation übereinstimmt als die relative Intensität des Verhältnisses GK zu retinalem Pigmentepithel (GK/RPE).
Die Wissenschaftler nahmen 74 Patienten/Augen mit Uveitis in ihre Studie auf und analysierten von diesen insgesamt 222 Aufnahmen der OCT, die zu folgenden 3 verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden: Aktive Uveitis (T1), klinische Befundverbesserung (T2) sowie komplette Remission (T3). Bei jeder Kontrolle überprüfte die Arbeitsgruppe die Sehschärfe sowie die klinische Einstufung der GK-Trübungen auf der National Eye Institute (NEI)-Skala (0 [keine Trübung] bis 8 [höchster Trübungsgrad]) und verglich diese mit den OCT-Befunden. Die Forschenden berechneten die GK-Zelldichte auf jedem OCT-Scan manuell sowie automatisch mithilfe eines vordefinierten Algorithmus der Künstlichen Intelligenz und bestimmten den Grad der GK-Trübungen indirekt mittels der relativen Intensität des GK/RPE-Quotienten, auch hier manuell und automatisch. Zusätzlich wurden die Veränderungen im Verlauf (T1‑3) evaluiert.
Die Forscher ermittelten, dass sowohl die Zelldichte als auch die GK/RPE-relative Intensität im Zeitverlauf signifikant abnahm. Die Zelldichte auf den OCT-Scans korrelierte mit der klinischen Einstufung und stieg mit jeder Stufe auf der NEI-Skala signifikant an. Infektiöse Uveitiden wiesen eine höhere Zelldichte auf als nichtinfektöse. Demgegenüber stellten die Experten fest, dass die GK/RPE-relative Intensität zwar insgesamt positiv mit dem klinischen Grad korrelierte, aber die einzelnen Stufen auf der NEI-Skala nicht zu differenzieren waren. Der Intraklassen-Korrelationskoeffizient zwischen der manuellen und der automatischen Bewertung betrug 0,83 für die Zelldichte und 0,423 für die GK/RPE-relative Intensität.
(tt)