Uvei­tis infol­ge einer Spon­dy­li­tis ankylosans

Studie detektiert erhöhtes Risiko für einen Apoplex

10. November 2022

TAIPEH (Bier­mann) – Bei Pati­en­ten mit einem Morbus Bech­te­rew (anky­lo­sie­ren­de Spon­dy­li­tis; [AS]) besteht ein bereits bekann­tes Risiko für einen Schlag­an­fall. Eine aktu­el­le Studie hat nun gezeigt, dass das Risiko sowohl für einen ischä­mi­schen als auch einen hämor­rha­gi­schen Apoplex bei gleich­zei­tig asso­zi­ier­ter Uvei­tis (ASU) noch stär­ker erhöht ist.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv im Zeit­raum Januar 2000 bis Dezem­ber 2015 medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 828 Pati­en­ten mit ASU sowie zu 3312 AS-Pati­en­ten ohne Uvei­tis aus der Natio­nal Health Rese­arch Daten­bank (Taiwan). Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt die Inzi­denz für einen Apoplex fest. Die Forschen­den bewer­te­ten mithil­fe des Pearson´s Chi-Quadrat-Tests sowie des Exak­ten-Fisher-Tests die verschie­de­nen Varia­blen und analy­sier­ten die Daten anhand von Kaplan-Meier-Über­le­bens­kur­ven bzw. von univa­ria­ten und multi­va­ria­ten Cox-Propor­tio­nal-Hazard-Regres­si­ons­mo­del­len ± den konkur­rie­ren­den Risiko-Regres­si­ons­mo­del­len nach Fine und Gray. Die mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 9,58 ±8,43 Jahre.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 137 der 828 Pati­en­ten mit ASU (16,55%) sowie 344 der 3312 AS-Pati­en­ten ohne Uvei­tis (10,39%) während des Studi­en­zeit­rau­mes einen Apoplex entwi­ckel­ten. Die adjus­tier­te Hazard Ratio (aHR) lag für die allei­ni­ge ASU bei 1,846 (p<0,001), während folgen­de zusätz­lich vorhan­de­nen  Erkran­kun­gen das Risiko weiter verstärk­ten: Diabe­tes melli­tus (aHR 2,752), Hyper­li­pi­dä­mie (aHR 2,696), Blut­hoch­druck (aHR 2,595), konges­ti­ve Herz­in­suf­fi­zi­enz (aHR 1,870), Chro­nisch-obstruk­ti­ve Lungen­er­kran­kung (aHR 2,734), Asthma (aHR 3,008), koro­na­re Arte­rio­skle­ro­se (aHR 3,896) sowie Vorhof­flim­mern (aHR 2,334). Zudem stell­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten mittels einer Subgrup­pen­ana­ly­se fest, dass das Schlag­an­fall-Risiko sowohl bei einer Uvei­tis ante­rior als auch einer poste­rio­ren signi­fi­kant höher ausfiel.

Die Autoren beto­nen abschlie­ßend, dass es erfor­der­lich ist, bei Pati­en­ten mit einer ASU auf zere­bro­vasku­lä­re Risi­ko­fak­to­ren – insbe­son­de­re wenn Komor­bi­di­tä­ten vorlie­gen – zu achten.

(tt)

Autoren: Tsung TH et al.
Korrespondenz: Ching-Long Chen; doc30881@mail.ndmctsgh.edu.tw
Studie: Uveitis increases the risk of stroke among patients with ankylosing spondylitis: A nationwide population-based longitudinal study
Quelle: Front Immunol 2022; Oct 6;13:959848.
Web: dx.doi.org/10.3389/fimmu.2022.959848

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