THESSALONIKI (Biermann) Die Gruppe der Spondyloarthritiden (SpA) umfasst u.a. eine axiale Spondyloarthritis (axSpA) sowie eine Psoriasis-Arthritis (PsA). Da SpA-Patienten oftmals an einer Uveitis als häufigste extraartikuläre Manifestation leiden, haben die Autoren einer aktuellen Arbeit nun axSpA- mit PsA-Patienten in Bezug auf die Prävalenz für und die Rezidivrate an Uveitiden verglichen und gezeigt, dass Uveitiden häufiger bei axSpA, chronische okuläre Schäden jedoch vermehrt bei PsA auftreten, wohingegen sich die Rezidivraten zwischen den Gruppen nahezu entsprechen.
Im Rahmen ihrer multizentrischen retrospektiven Studie überprüften die Wissenschaftler medizinische Unterlagen zu 264 Patienten mit axSpA sowie 369 Patienten mit PsA, die in 3 Schwerpunktkliniken für Rheumatologie behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe verglich u.a. die Befunde der Patienten im Hinblick auf die Demografie, Klinik sowie Laborwerte bzw. die Häufigkeit einer Uveitis sowie die Raten an Uveitis-Schüben (Episoden/Jahr) und an okulären Komplikationen.
Die Forscher ermittelten in der axSpA-Gruppe eine Uveitis-Prävalenz von 11,7%, welche mit einem positiven HLA-B27-Wert (OR 4,15; 95%-KI 1,16–14,80; p=0,028) sowie einer chronischen peripheren Arthritis (OR 3,05; [1,10–8,41]; p=0,031) assoziiert war. Die Uveitis-Prävalenz in der PsA-Gruppe lag indes nur bei 2,7% und war mit einer positiven Familienanamnese (OR 6,35; [1,29–31,27]; p=0,023), einer axialen Erkrankung bei Diagnose (OR 5,61; [1,01–28,69]; p=0,038) sowie der Erkrankungsdauer (OR 1,12; [1,04–1,21]; p=0,004) assoziiert. Die mediane Rezidivrate für Uveitis differierte nicht signifikant intergruppal (axSpA 0,205 vs. PsA 0,285 Episoden/Jahr). Zudem bestanden keine Assoziationen zwischen Uveitis-Schüben und demografischen, klinischen oder Laborcharakteristika. Okuläre Komplikationen wurden ausschließlich bei rezidivierenden Uveitiden beobachtet und traten signifikant häufiger bei den PsA- im Vergleich zu den axSpA-Augen (30,0 vs. 16,1%) auf.
(tt)