KUMAMOTO (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass sich die Implantation eines Baerveldt-Glaukom-Drainagesystems (BGD) bei Patienten mit einem uveitischen Glaukom (UG) als eine wirksame und sichere Therapieoption erweist. Eine systemische Therapie mit Immunsuppressiva reduziert jedoch laut den Autoren der Arbeit die Erfolgsprognose, während eine vorangegangene Kataraktextraktion (Phako) solche verbessert.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 58 Patienten (62 Augen; 35 pseudophak; 56,5%) mit einem UG ein, bei denen im Zeitraum 2013 bis 2021 in der Augenklinik der Kumamoto Universität (Japan) die BGD-Implantation (mit Phako n=8; 12,9%) erfolgte. Bei 47 Augen (75,8%) lag ein Z.n. antiglaukomatöser Chirurgie vor und 8 Patienten (13,8%) wurden systemisch mit Corticosteroiden, Cyclosporin oder Biologika behandelt. Mithilfe der Kaplan-Meier-Überlebenskurve schätzte die Arbeitsgruppe die chirurgische Erfolgswahrscheinlichkeit (IOD-Reduktion um 20% und Kriterium A 6 mmHg ≤ IOD ≤18 mmHg oder Kriterium B 6 mmHg ≤ IOD ≤15 mmHg± eingesetzter Antiglaukomatosa [AGM; vollständiger/qualifizierter Erfolg]). Ferner berechneten die Forschenden mittels des Cox-Proportional-Hazard-Modells bei verschiedenen Variablen (u.a. präoperative Medikation, chirurgische Eingriffe und IOD) das Risiko für ein chirurgisches Versagen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 22,0±18,8 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 29,62±13,9 mmHg mit 4,42±0,67 AGM präoperativ auf 13,0±4,04 mmHg mit 1,55±1,51 AGM nach 6 Monaten signifikant verbesserte (p<0,001) und auf diesem Niveau blieb. Die 1‑Jahres-Erfolgsrate in Bezug auf Kriterium A lag bei 28% (vollständiger Erfolg) bzw. 88% (qualifizierter Erfolg) und im Hinblick auf Kriterium B bei 28% bzw. 62%. Zudem stellten die Experten fest, dass nur bereits präoperativ pseudophake Patienten ein geringeres (HR 0,170; 95%-KI 0,03–0,95; p=0,044) und solche unter systemischen Immunsuppressiva ein stark erhöhtes Risiko (HR 8,669; 95%-KI 1,81–41,51; p=0,007) für ein Therapieversagen aufwiesen.
(tt)