Uvei­tis-beding­tes Sekun­därglau­kom bei Kindern

Antiglaukomatöse Eingriffe können Erblindung verhindern

6. Dezember 2022

GRONINGEN (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit berich­ten, führen glau­kom­chir­ur­gi­sche Eingrif­fe bei Kindern mit einem medi­ka­men­tös nicht kontrol­lier­ba­ren Uvei­tis-beding­ten Sekun­därglau­kom in der Regel zu einer akzep­ta­blen Verrin­ge­rung des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD), sodass zumin­dest eine Erblin­dung vermie­den bzw. verzö­gert werden kann.

Im Rahmen ihres Reviews führ­ten die Wissen­schaft­ler eine Lite­ra­tur­re­cher­che in PubMed und Embase durch. Zu den Einschluss­kri­te­ri­en zähl­ten Kinder im Alter von ≤16 Jahren, bei denen eine antig­lau­koma­tö­se Inter­ven­ti­on aufgrund eines uvei­ti­schen Sekun­därglau­koms erfolg­te, ≥10 Augen pro chir­ur­gi­schem Verfah­ren und Studie unter­sucht wurden und die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit ≥1 Jahr betrug. Die Einstu­fung der Evidenz­qua­li­tät der Studi­en basier­te auf dem GRADE-Ansatz. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­re Endpunk­te den IOD sowie die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­koma­to­sa (AGM) prä- und post­ope­ra­tiv fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die Erfolgs- und Komplikationsraten.

Die Forscher selek­tier­ten 14 Studi­en, in denen ein (n=11) oder mehre­re (n=3) chir­ur­gi­sche Verfah­ren (2 Trabe­ku­lo­to­mien, 3 Gonio­to­mien, 4 Trabe­kulek­to­mien, 4 Molte­no- oder Ahmed-Drai­na­ge­sys­te­me, 1 Zylo­pho­to­ko­agu­la­ti­on) evalu­iert wurden. Trotz einer gerin­gen bis sehr gerin­gen Studi­en­qua­li­tät – aufgrund der klei­nen Studi­en­grö­ße und des Studi­en­de­signs – ermit­tel­ten die Exper­ten, dass alle Eingrif­fe zu einer Reduk­ti­on des IOD und der Anzahl einge­setz­ter AGM führ­ten. Die Erfolgs­ra­ten vari­ier­ten jedoch erheb­lich, während die Zyklo­pho­to­ko­agu­la­ti­on die nied­rigs­te Erfolgs­ra­te verzeich­ne­te. Zu den häufigs­ten Kompli­ka­tio­nen gehör­ten eine okulä­re Hypo- bzw. Hyper­to­nie sowie ein Hyphä­ma. Bei >1/3 der Fälle war eine chir­ur­gi­sche Revi­si­on erfor­der­lich. Demge­gen­über entwi­ckel­te sich ein perma­nen­ter Visus­ver­lust selten, der dann aufgrund einer chro­ni­schen Hypo­to­nie auftrat.

Die Autoren beto­nen, dass größe­re Studi­en mit einem statis­ti­schen Vergleich der Verfah­ren notwen­dig sind, um die erfolg­reichs­te chir­ur­gi­sche Thera­pie­op­ti­on für dieses pädia­tri­sche Pati­en­ten­kol­lek­tiv zu eruieren.

(tt)

Autoren: van Meerwijk CLLI et al.
Korrespondenz: Charlotte LLI van Meerwijk; c.l.l.i.van.meerwijk@umcg.nl
Studie: Uveitic glaucoma in children: a systematic review on surgical outcomes
Quelle: J Ophthalmic Inflamm Infect 2022; Nov 7;12(1):35.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12348-022-00313-2

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