GRONINGEN (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, führen glaukomchirurgische Eingriffe bei Kindern mit einem medikamentös nicht kontrollierbaren Uveitis-bedingten Sekundärglaukom in der Regel zu einer akzeptablen Verringerung des Augeninnendruckes (IOD), sodass zumindest eine Erblindung vermieden bzw. verzögert werden kann.
Im Rahmen ihres Reviews führten die Wissenschaftler eine Literaturrecherche in PubMed und Embase durch. Zu den Einschlusskriterien zählten Kinder im Alter von ≤16 Jahren, bei denen eine antiglaukomatöse Intervention aufgrund eines uveitischen Sekundärglaukoms erfolgte, ≥10 Augen pro chirurgischem Verfahren und Studie untersucht wurden und die Nachbeobachtungszeit ≥1 Jahr betrug. Die Einstufung der Evidenzqualität der Studien basierte auf dem GRADE-Ansatz. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte den IOD sowie die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) prä- und postoperativ fest. Die sekundären Endpunkte umfassten die Erfolgs- und Komplikationsraten.
Die Forscher selektierten 14 Studien, in denen ein (n=11) oder mehrere (n=3) chirurgische Verfahren (2 Trabekulotomien, 3 Goniotomien, 4 Trabekulektomien, 4 Molteno- oder Ahmed-Drainagesysteme, 1 Zylophotokoagulation) evaluiert wurden. Trotz einer geringen bis sehr geringen Studienqualität – aufgrund der kleinen Studiengröße und des Studiendesigns – ermittelten die Experten, dass alle Eingriffe zu einer Reduktion des IOD und der Anzahl eingesetzter AGM führten. Die Erfolgsraten variierten jedoch erheblich, während die Zyklophotokoagulation die niedrigste Erfolgsrate verzeichnete. Zu den häufigsten Komplikationen gehörten eine okuläre Hypo- bzw. Hypertonie sowie ein Hyphäma. Bei >1/3 der Fälle war eine chirurgische Revision erforderlich. Demgegenüber entwickelte sich ein permanenter Visusverlust selten, der dann aufgrund einer chronischen Hypotonie auftrat.
Die Autoren betonen, dass größere Studien mit einem statistischen Vergleich der Verfahren notwendig sind, um die erfolgreichste chirurgische Therapieoption für dieses pädiatrische Patientenkollektiv zu eruieren.
(tt)