BANGALORE (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass topisch appliziertes Interferon-alpha-2b ([IF-α2b]; anti-inflammatorisches Zytokin) in Form von Augentropfen bei Patienten mit einem uveitischen Makulaödem (UMÖ) zumindest kurzfristig nur eine begrenzte Wirksamkeit aufweist.
In ihre prospektive Interventionsstudie schlossen die Wissenschaftler 20 Patienten/Augen (mittleres Alter 50,65 Jahre; 12 pseudophake Augen) mit einem UMÖ ein, bei denen folgende Uveitisformen vorlagen: anteriore Uveitis (n=3), anteriore und intermediäre Uveitis (n=5), posteriore Uveitis (n=3), retinale Vaskulitis (n=3) sowie Panuveitis (n=6). Die Gesamtkohorte wurde angewiesen, IF-α2b-Augentropfen 4‑mal/d zu applizieren. Die Arbeitsgruppe evaluierte mithilfe der OCT die zentrale Makula-Dicke (CMT) und legte als primären Endpunkt die Anzahl an Augen mit einer Verbesserung der CMT um ≥50 µm im Vergleich zum Studienbeginn bei Augen fest, die initial eine CMT von ≥400 µm aufwiesen. Die funktionellen und morphologischen Kontrollen erfolgten während der mittleren Beobachtungszeit von 4 Monaten (Bereich 1–17 Monate) monatlich.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere CMT von 423,3 µm (Bereich 270–604 µm) zu Studienbeginn, auf 415,3 µm (Bereich 247–579 µm) nach 1 Monat (n=16; p=0,411), auf 364,4 µm (Bereich 258–566 µm) nach 2 Monaten (n=10; p=0,099) sowie auf 344 µm (Bereich 258–484 µm) nach ≥3 Monaten (n=11; p=0,001) verbesserte. Die Subgruppe der Augen mit einer CMT von ≥400 µm initial umfasste 12 Patienten/Augen, von denen 4/10 Augen (40%) den primären Endpunkt nach 1 Monat, 4/5 (80%) nach 2 Monaten sowie 5/6 Augen (83,3%) nach ≥3 Monaten erreichten. Demgegenüber verzeichneten nur 3 Augen eine komplette Remission des UMÖ nach 3,5 bzw. 4 sowie 5 Monaten, während im Gesamtkollektiv keine okulären oder systemischen Nebenwirkungen auftraten.
Die Autoren betonen, dass größere Studien mit einer evtl. Dosierungsmodifikation der topischen Therapie oder einer kombinierten Behandlung sowie einem homogeneren Patientenkollektiv erforderlich sind, um die längerfristige Wirksamkeit von IF-α2b weiter zu bewerten.
(tt)