Uvei­tis-beding­tes Maku­la­ö­dem und topi­sche Interferon-alpha-2b-Therapie

Studie zeigt kurzfristig nicht ausreichendes Wirksamkeitsprofil auf

15. Dezember 2022

BANGALORE (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass topisch appli­zier­tes Inter­fe­ron-alpha-2b ([IF-α2b]; anti-inflamma­to­ri­sches Zyto­kin) in Form von Augen­trop­fen bei Pati­en­ten mit einem uvei­ti­schen Maku­la­ö­dem (UMÖ) zumin­dest kurz­fris­tig nur eine begrenz­te Wirk­sam­keit aufweist.

In ihre prospek­ti­ve Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 20 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 50,65 Jahre; 12 pseu­do­pha­ke Augen) mit einem UMÖ ein, bei denen folgen­de Uvei­tis­for­men vorla­gen: ante­rio­re Uvei­tis (n=3), ante­rio­re und inter­me­diä­re Uvei­tis (n=5), poste­rio­re Uvei­tis (n=3), reti­na­le Vasku­li­tis (n=3) sowie Panu­vei­tis (n=6). Die Gesamt­ko­hor­te wurde ange­wie­sen, IF-α2b-Augen­trop­fen 4‑mal/d zu appli­zie­ren. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te mithil­fe der OCT die zentra­le Makula-Dicke (CMT) und legte als primä­ren Endpunkt die Anzahl an Augen mit einer Verbes­se­rung der CMT um ≥50 µm im Vergleich zum Studi­en­be­ginn bei Augen fest, die initi­al eine CMT von ≥400 µm aufwie­sen. Die funk­tio­nel­len und morpho­lo­gi­schen Kontrol­len erfolg­ten während der mitt­le­ren Beob­ach­tungs­zeit von 4 Mona­ten (Bereich 1–17 Monate) monatlich.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die mitt­le­re CMT von 423,3 µm (Bereich 270–604 µm) zu Studi­en­be­ginn, auf 415,3 µm (Bereich 247–579 µm) nach 1 Monat (n=16; p=0,411), auf 364,4 µm (Bereich 258–566 µm) nach 2 Mona­ten (n=10; p=0,099) sowie auf 344 µm (Bereich 258–484 µm) nach ≥3 Mona­ten (n=11; p=0,001) verbes­ser­te. Die Subgrup­pe der Augen mit einer CMT von ≥400 µm initi­al umfass­te 12 Patienten/Augen, von denen 4/10 Augen (40%) den primä­ren Endpunkt nach 1 Monat, 4/5 (80%) nach 2 Mona­ten sowie 5/6 Augen (83,3%) nach ≥3 Mona­ten erreich­ten. Demge­gen­über verzeich­ne­ten nur 3 Augen eine komplet­te Remis­si­on des UMÖ nach 3,5 bzw. 4 sowie 5 Mona­ten, während im Gesamt­kol­lek­tiv keine okulä­ren oder syste­mi­schen Neben­wir­kun­gen auftraten.

Die Autoren beto­nen, dass  größe­re Studi­en mit einer evtl. Dosie­rungs­mo­di­fi­ka­ti­on der topi­schen Thera­pie oder einer kombi­nier­ten Behand­lung sowie einem homo­ge­ne­ren Pati­en­ten­kol­lek­tiv erfor­der­lich sind, um die länger­fris­ti­ge Wirk­sam­keit von IF-α2b weiter zu bewerten.

(tt)

Autoren: Kawali A et al.
Korrespondenz: Ankush Kawali; akawali332@gmail.com
Studie: Topical interferon therapy in uveitic macular edema
Quelle: Indian J Ophthalmol 2022; Dec;70(12):4357-4361.
Web: dx.doi.org/10.4103/ijo.IJO_1450_22

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