HONGKONG (Biermann) Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass bei Patienten mit einer Uveitis anterior (UA) ein höheres Risiko für Rezidive besteht, wenn eine Depigmentierung der Iris vorliegt, während bei solchen mit einem Nachweis des Cytomegalievirus (CMV) im Kammerwasser (KW) die Gefahr einer persistierenden Uveitisaktivität gesteigert ist. Laut den Autoren der Arbeit kann die Irisdepigmentierung zudem in der Frühphase der UA auftreten, noch bevor das CMV im KW nachweisbar ist.
In ihre prospektive Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler 38 immunkompetente Patienten/Augen (mittleres Alter 61,1 ±11,2 Jahre) mit einer therapierefraktären rezidivierenden oder chronischen UA ein und führten eine Polymerasekettenreaktion aus KW zum Nachweis vom CMV durch. Die Arbeitsgruppe verglich die klinischen Ergebnisse zwischen Augen mit und ohne nachgewiesener CMV-DNA. Mithilfe einer logistischen Regression wurden ferner Assoziationen zwischen einer Irisdepigmentierung (≥25–50% Pigmentverlust in jedem Irisquadranten), dem CMV-PCR-Status, der Uveitisaktivität sowie der Rezidivrate evaluiert.
Die Forscher ermittelten, dass 15 der 38 Augen (39,5%) positiv auf CMV im KW getestet wurden. Bei diesem Kollektiv erfolgte eine Therapie mit topischem Ganciclovir 0,15% und zeitverzögert mit topischen Corticosteroiden (CS). Die übrigen CMV-negativen Patienten applizierten nur topische CS. Die Augen mit und ohne positiver CMV-PCR zeigten einen ähnlichen klinischen Verlauf. Bei einer höheren Anzahl an Augen mit CMV-Nachweis wurden jedoch Rezidive sowie eine Persistenz der UA-Aktivität nach 6 bzw. 12 sowie 24 Wochen festgestellt, obgleich der intergruppale Unterschied nicht signifikant ausfiel. Darüber hinaus eruierten die Experten, dass eine Irisdepigmentierung einen Prädiktor für Rezidive nach 12 und 24 Wochen darstellt (OR 9,17 und 5,72; p=0,007 und p=0,034), während das Risiko für eine persistierende Uveitis nach 12 und 24 Wochen bei einer positiven CMV-PCR höher liegt (OR 13,08 und 34,30; p=0,027 und p=0,007).
(tt)