Uvei­tis ante­rior und Cytomegalievirus-Infektion

Forschende weisen Risikofaktoren für Aktivität und Rezidive nach

12. Dezember 2023

HONGKONG (Bier­mann)  Aus einer aktu­el­len Studie geht hervor, dass bei Pati­en­ten mit einer Uvei­tis ante­rior (UA) ein höhe­res Risiko für Rezi­di­ve besteht, wenn eine Depig­men­tie­rung der Iris vorliegt, während bei solchen mit einem Nach­weis des Cyto­me­ga­lie­vi­rus (CMV) im Kammer­was­ser (KW) die Gefahr einer persis­tie­ren­den Uvei­tis­ak­ti­vi­tät gestei­gert ist. Laut den Autoren der Arbeit kann die Iris­depig­men­tie­rung zudem in der Früh­pha­se der UA auftre­ten, noch bevor das CMV im KW nach­weis­bar ist.

In ihre prospek­ti­ve Beob­ach­tungs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 38 immun­kom­pe­ten­te Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 61,1 ±11,2 Jahre) mit einer thera­pie­re­frak­tä­ren rezi­di­vie­ren­den oder chro­ni­schen UA ein und führ­ten eine Poly­me­ra­se­ket­ten­re­ak­ti­on aus KW zum Nach­weis vom CMV durch. Die Arbeits­grup­pe verglich die klini­schen Ergeb­nis­se zwischen Augen mit und ohne nach­ge­wie­se­ner CMV-DNA. Mithil­fe einer logis­ti­schen Regres­si­on wurden ferner Asso­zia­tio­nen zwischen einer Iris­depig­men­tie­rung (≥25–50% Pigment­ver­lust in jedem Iris­qua­dran­ten), dem CMV-PCR-Status, der Uvei­tis­ak­ti­vi­tät sowie der Rezi­div­ra­te evaluiert.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 15 der 38 Augen (39,5%) posi­tiv auf CMV im KW getes­tet wurden. Bei diesem Kollek­tiv erfolg­te eine Thera­pie mit topi­schem Ganci­clo­vir 0,15% und zeit­ver­zö­gert mit topi­schen Corti­cos­te­ro­iden (CS). Die übri­gen CMV-nega­ti­ven Pati­en­ten appli­zier­ten nur topi­sche CS. Die Augen mit und ohne posi­ti­ver CMV-PCR zeig­ten einen ähnli­chen klini­schen Verlauf. Bei einer höhe­ren Anzahl an Augen mit CMV-Nach­weis wurden jedoch Rezi­di­ve sowie eine Persis­tenz der UA-Akti­vi­tät nach 6 bzw. 12 sowie 24 Wochen fest­ge­stellt, obgleich der inter­grup­pa­le Unter­schied nicht signi­fi­kant ausfiel. Darüber hinaus eruier­ten die Exper­ten, dass eine Iris­depig­men­tie­rung einen Prädik­tor für Rezi­di­ve nach 12 und 24 Wochen darstellt (OR 9,17 und 5,72; p=0,007 und p=0,034), während das Risiko für eine persis­tie­ren­de Uvei­tis nach 12 und 24 Wochen bei einer posi­ti­ven CMV-PCR höher liegt (OR 13,08 und 34,30; p=0,027 und p=0,007).

(tt)

Autoren: Kam KW et al.
Korrespondnez: Alvin L Young; dr.a.l.young@gmail.com
Studie: Iris depigmentation and cytomegalovirus in aqueous humor as predictors of uveitic activity and recurrence in chronic and recurrent anterior uveitis
Quelle: Indian J Ophthalmol 2023; Dec 1;71(12):3684-3689.
Web: dx.doi.org/10.4103/IJO.IJO_2937_22

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