Uvea­les Mela­nom und Risi­ko­fak­tor Irisfarbe

Bei blauer Irisfarbe besteht die geringste tumorbezogene Überlebenswahrscheinlichkeit

22. April 2024

PHILADELPHIA (Bier­mann) – Aus einer aktu­el­len Studie geht hervor, dass Pati­en­ten mit einem uvea­len Mela­nom (UM) und blauer Iris­far­be eine höhere tumor­be­ding­te Sterb­lich­keits­ra­te sowie eine schlech­te­re 5‑Jahres‑, 10-Jahres- bzw. 20-Jahres-Über­le­bens­ra­te aufwei­sen als solche mit grüner Iris­far­be. Aus diesem Grunde schla­gen die Autoren der Arbeit vor, die Iris­far­be in die klini­schen Befun­de aufzu­neh­men, die im Rahmen einer UM-Analy­se erfasst werden.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 7245 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 58 ±15 Jahre), bei denen im Zeit­raum 02/1971 bis 08/2007 ein UM klinisch diagnos­ti­ziert wurde. Die Kohor­te wurde anhand der Iris­far­be in drei Grup­pen aufge­teilt. Die blaue Gruppe bilde­ten 3702 Pati­en­ten (51%), die grüne Gruppe 1458 Pati­en­ten (20%) sowie die braune Gruppe 2085 Pati­en­ten (29%). Die mitt­le­re Tumor-Dicke lag bei 5,5 ±3,3 mm. In der blauen Gruppe lag der Anteil an post­äqua­to­ria­len UM und somit stär­ke­rer Nähe zur Foveo­la und zum Sehner­ven signi­fi­kant höher als in der brau­nen Gruppe (p<0,001). Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 75 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten im gesam­ten Studi­en­zeit­raum keinen signi­fi­kan­ten Unter­schied zwischen den Grup­pen in Bezug auf die Meta­stasie­rungs­ra­te. Mithil­fe einer univa­ria­ten Analy­se eruier­ten die Ophthal­mo-Onko­lo­gen jedoch, dass in der blauen im Vergleich zur grünen und brau­nen Gruppe eine höhere Inzi­denz für UM-beding­te Todes­fäl­le verzeich­net wurde (8,3%, 5,9% und 7,5%; p=0,02). Des Weite­ren diffe­rier­te das ereig­nis­freie Über­le­ben nach Kaplan-Meier in Bezug auf UM-beding­te Todes­fäl­le zwischen den Grup­pen in ihren Über­le­bens­schät­zun­gen (blau vs. grün vs. braun) nach 5 Jahren (90% vs. 93% vs. 93%), nach 10 Jahren (85% vs. 89% vs. 87%) und nach 20 Jahren (77% vs. 86% vs. 80%). Dieser Unter­schied war aller­dings nur zwischen der blauen und grünen Gruppe signi­fi­kant (p=0,007), zuguns­ten der letz­te­ren Gruppe. Demge­gen­über ergab eine multi­va­ria­te Analy­se, dass sich die Iris­far­be nicht als Prädik­tor für die UM-asso­zi­ier­te Sterb­lich­keit erwies.

(tt)

Autoren: Zaloga AR et al.
Korrespondenz: Carol L Shields: carolshields@gmail.com
Studie: Impact of iris color on uveal melanoma-related outcomes in 7245 patients at a single ocular oncology center
Quelle: Asia Pac J Ophthalmol (Phila) 2024; Jan-Feb;13(1):100031.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.apjo.2023.100031

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