Unila­te­ra­les Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Anti-VEGF-Therapie

Studie präsentiert Risikofaktoren für das Partnerauge

21. November 2022

CLEVELAND – Nahezu 50% der Pati­en­ten mit einem unila­te­ra­len Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ) entwi­ckeln über einen Zeit­raum von in etwa 2 Jahren auch ein DMÖ im Part­ner­au­ge. Dabei erwei­sen sich eine kurze Dauer des Diabe­tes sowie eine erhöh­te Dicke der zentra­len Netz­haut (CST) im behan­del­ten 1. Auge vor Thera­pie­be­ginn als wich­ti­ge Risi­ko­fak­to­ren. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Veröffentlichung.

In ihre Post-hoc-Analy­se der zulas­sungs­re­le­van­ten Studi­en VISTA und VIVID, in denen intra­vit­rea­le Injek­tio­nen (IVI) mit Afli­ber­cept ([AFL]; monat­li­che [Q4W] oder 2‑monatliche [Q8W] IVI nach einem Upload) solchen nach Laser­ko­agu­la­ti­on bei Pati­en­ten mit DMÖ über­le­gen waren, schlos­sen die Wissen­schaft­ler 755 der 865 Part­ner­au­gen (87,3% aus der Sicher­heit­ana­ly­se) ein, die 6 Wochen vor und 4 Wochen nach Thera­pie­be­ginn (Base­li­ne-Zeit­raum) des behan­del­ten Studi­en­au­ges kein DMÖ aufwie­sen. Die Arbeits­grup­pe leite­te das Vorhan­den­sein eines DMÖ im Part­ner­au­ge aus den vom Prüf­arzt gemel­de­ten uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen und dem Beginn einer Thera­pie am kontralate­ra­len Auge ab, da für diese Augen in dem Zeit­raum keine Bild­ge­bungs­dia­gnos­tik vorlag. Die Forschen­den evalu­ier­ten die Befun­de der Part­ner­au­gen bis Woche 100 des Studienzeitraumes.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass ein DMÖ bis Woche 100 bei 332 der 755 Nicht-Studi­en­au­gen (44,1%) auftrat. Das DMÖ entwi­ckel­te sich bei 44,9% der Part­ner­au­gen der Q4W-AFL-Gruppe (n=245), bei 44,2% der Part­ner­au­gen der Q8W-AFL-Gruppe (n=258) sowie bei 42,9% der Part­ner­au­gen der Laser-Gruppe (n=252). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die mitt­le­re Zeit bis zur Entwick­lung eines DMÖ in den kontralate­ra­len Augen der gepool­ten Behand­lungs­ko­hor­te in etwa 6 Monate (Bereich 161–236 Tage) betrug.

Mithil­fe der multi­va­ria­blen Regres­si­ons­ana­ly­se konsta­tier­ten die Exper­ten, dass eine kurze Dauer des Diabe­tes (HR 1,16; 95%-KI 1,03–1,30; p=0,0160) sowie eine gestei­ger­te CST im Studi­en­au­ge zu Thera­pie­be­ginn (HR 1,01; 95%-KI 1,01–1,02; p=0,0002) Risi­ko­fak­to­ren für ein DMÖ im Part­ner­au­ge darstellten.

(tt)

Autoren: Dhoot DS et al.
Korrespondenz: Sumit Sharma; sumitsharma.md@gmail.com
Studie:  Incidence of New Diabetic Macular Edema in Fellow Eyes of Patients in the VISTA and VIVID Studies
Quelle: Retina 2022; Oct 17 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1097/IAE.0000000000003658

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