ATHEN (Biermann) – Bei einer chronischen unilateralen anterioren Uveitis (AU) kann es oftmals sehr schwierig sein, die richtige Ätiologie zu eruieren. Die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung aus Griechenland haben nun wichtige und signifikante Unterschiede in Bezug auf spezifische klinische Charakteristika zwischen einer Rötelnvirus (RV)- und einer Cytomegalievirus (CMV)-induzierten chronischen unilateralen AU herausgearbeitet.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler insgesamt 65 Patienten mit einer chronischen therapierefraktären oder Corticosteroid-abhängigen unilateralen AU infolge einer verifizierten RV- bzw. CMV-Infektion (n=32; n=33) ein. Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich die jeweiligen Häufigkeiten bestimmter demografischer und klinischer Merkmale zwischen den beiden Gruppen.
Die Forscher ermittelten, dass bei den RV- im Vergleich zu den CMV-Augen signifikant häufiger pathologische Gefäße im Kammerwinkel (75% vs. 6,1%; p<0,001), eine Vitritis (68,8% vs. 12,1%; p<0,001), eine Heterochromie der Iris (40,6% vs. 15,2%; p=0,022) sowie Irisknötchen (21,9% vs. 3,0%; p=0,027) verzeichnet wurden. Demgegenüber beobachteten die Uveitis-Spezialisten in der CMV- gegenüber der RV-Gruppe einen gesteigerteren Prozentsatz an Augen mit einem Augeninnendruck (IOD) von >26 mmHg (63,6% vs. 15,6%; p<0,001) sowie ausschließlich bei den CMV-Augen große, münzförmige keratitische Präzipitate.
Wie die Studienverfasser abschließend betonen, erweist sich die Identifizierung der zugrunde liegenden viralen Ursache einer infektiösen AU als äußerst essenziell, da eine CMV-assoziierte AU auf Ganciclovir anspricht, während keine kausale Therapie gegen das RV – abgesehen von einer Impfung – verfügbar ist.
(tt)