Tuber­ku­lo­se-beding­te Uvei­tis und Thera­pie mit Antituberkulotika

Bessere Erfolge als mit alleinigen Immunmodulatoren ermittelt

7. November 2022

SINGAPUR (Bier­mann) – Die Thera­pie mit Anti­tu­ber­ku­lo­ti­ka (ATT) ± Corti­cos­te­ro­iden führt bei Pati­en­ten mit Tuber­ku­lo­se-asso­zi­ier­ter Uvei­tis (TBU) zu einer stabi­le­ren und besse­ren Kontrol­le der Inflamma­ti­on mit weni­ger Rezi­di­ven als eine allei­ni­ge Thera­pie mit Immun­mo­du­la­to­ren. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Übersichtsarbeit.

Im Rahmen ihres Reviews mit Meta­ana­ly­se führ­ten die Wissen­schaft­ler eine Lite­ra­tur­re­cher­che in PubMed, EMBASE und Coch­ra­ne Libra­ry bis August 2021 durch und selek­tier­ten 49 Studi­en zu 4017 Pati­en­ten mit behan­del­ter TBU. Die Arbeits­grup­pe legte als Haupt­end­punk­te die Rezi­div- und Reduk­ti­ons­ra­te der Inflamma­ti­on, die komplet­te Remis­si­ons­ra­te, die Sehschär­fe (VA), die Rate an Pati­en­ten, die Corti­cos­te­ro­ide bis auf eine Dosie­rung <10 mg/d ohne eine Progres­si­on der Entzün­dung redu­zier­ten sowie den Bedarf an zusätz­li­chen Immun­sup­pres­si­va neben der ATT-Thera­pie fest.

Die Forscher ermit­tel­ten in den Vergleichs­stu­di­en, dass die Odds Ratio für ein Rezi­div bei TBU-Pati­en­ten unter ATT ± Corti­cos­te­ro­iden im Vergleich zu solchen ohne Einsatz von ATT 0,33 (95%-KI 0,19–0,60) betrug. Während der Behand­lung mit ATT ± Corti­cos­te­ro­iden lag die gepool­te abso­lu­te Inzi­denz für ein Rezi­div bei 13% (n=310/2216 Pati­en­ten; 95%-KI 9–18), für eine Reduk­ti­on der Inflamma­ti­on bei 81% (n=217/276; 95%-KI 62–95). für eine komplet­te Remis­si­on bei 83% (n=1167/1812; 95%-KI 77–89) sowie für eine Verbes­se­rung der VA bei 65% (n=347/542; 95%-KI 51–78). Darüber hinaus stell­ten die Uvei­tis­ex­per­ten fest, dass in 91% der Fälle (n=326/395; 95%-KI 78–99) Corti­cos­te­ro­ide auf <10 mg redu­ziert werden konn­ten ohne eine Progres­si­on der Entzün­dung zu zeigen, während bei nur 9% der Pati­en­ten (n=121/1376; 95%-KI 6–13) eine gleich­zei­ti­ge Thera­pie mit Immun­sup­pres­si­va erfor­der­lich war.

Die Autoren beto­nen abschlie­ßend, dass weite­re prospek­ti­ve Studi­en mit präzi­se­rer Beschrei­bung der Thera­pie­sche­ma­ta in Bezug auf die ATT, der Subgrup­pen sowie der Ergeb­nis­se notwen­dig sind, um die Wirk­sam­keit der ATT besser bewer­ten zu können.

(tt)

Autoren: Betzler BK et al.
Korrespondenz: Rupesh Agrawal; rupesh_agrawal@ttsh.com.sg
Studie: Anti-tubercular therapy in the treatment of tubercular uveitis: A systematic review and meta-analysis
Quelle: Surv Ophthalmol 2022; Oct 19;S0039-6257(22)00151-5.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.survophthal.2022.10.001

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