SINGAPUR (Biermann) – Die Therapie mit Antituberkulotika (ATT) ± Corticosteroiden führt bei Patienten mit Tuberkulose-assoziierter Uveitis (TBU) zu einer stabileren und besseren Kontrolle der Inflammation mit weniger Rezidiven als eine alleinige Therapie mit Immunmodulatoren. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Übersichtsarbeit.
Im Rahmen ihres Reviews mit Metaanalyse führten die Wissenschaftler eine Literaturrecherche in PubMed, EMBASE und Cochrane Library bis August 2021 durch und selektierten 49 Studien zu 4017 Patienten mit behandelter TBU. Die Arbeitsgruppe legte als Hauptendpunkte die Rezidiv- und Reduktionsrate der Inflammation, die komplette Remissionsrate, die Sehschärfe (VA), die Rate an Patienten, die Corticosteroide bis auf eine Dosierung <10 mg/d ohne eine Progression der Entzündung reduzierten sowie den Bedarf an zusätzlichen Immunsuppressiva neben der ATT-Therapie fest.
Die Forscher ermittelten in den Vergleichsstudien, dass die Odds Ratio für ein Rezidiv bei TBU-Patienten unter ATT ± Corticosteroiden im Vergleich zu solchen ohne Einsatz von ATT 0,33 (95%-KI 0,19–0,60) betrug. Während der Behandlung mit ATT ± Corticosteroiden lag die gepoolte absolute Inzidenz für ein Rezidiv bei 13% (n=310/2216 Patienten; 95%-KI 9–18), für eine Reduktion der Inflammation bei 81% (n=217/276; 95%-KI 62–95). für eine komplette Remission bei 83% (n=1167/1812; 95%-KI 77–89) sowie für eine Verbesserung der VA bei 65% (n=347/542; 95%-KI 51–78). Darüber hinaus stellten die Uveitisexperten fest, dass in 91% der Fälle (n=326/395; 95%-KI 78–99) Corticosteroide auf <10 mg reduziert werden konnten ohne eine Progression der Entzündung zu zeigen, während bei nur 9% der Patienten (n=121/1376; 95%-KI 6–13) eine gleichzeitige Therapie mit Immunsuppressiva erforderlich war.
Die Autoren betonen abschließend, dass weitere prospektive Studien mit präziserer Beschreibung der Therapieschemata in Bezug auf die ATT, der Subgruppen sowie der Ergebnisse notwendig sind, um die Wirksamkeit der ATT besser bewerten zu können.
(tt)