NEWPORT BEACH (Biermann) – Bei der Vareniclin-Lösung ([VNS]; OC-01) handelt es sich um einen hochselektiven nikotinischen Acetylcholinrezeptor-Agonisten, der als Nasenspray über eine Stimulation des trigeminalen parasympathischen Weges über die Nasenhöhle (Tränennasenreflex) die Tränen- bzw. die Meibom-Drüsen sowie die Becherzellen zur Produktion des basalen 3‑schichtigen Tränenfilms anregt. Den Autoren einer neuen Veröffentlichung zufolge stellt OC-01 in den Konzentrationen 0,03 und 0,06 mg eine sichere, gut verträgliche und wirksame Therapieoption bei Patienten mit trockenem Auge (DED) dar.
In ihre multizentrische, randomisierte, doppelverblindete und Placebo-kontrollierte Phase-IIb-Studie ONSET‑1 schlossen die Wissenschaftler 182 Patienten (mittleres Alter 65,5±10,8 Jahre) mit DED, die bislang Tränenersatzmittel applizierten ein und randomisierten sie 1:1:1:1 für die Behandlung mit OC-01-Nasenspray 2‑mal/d in den Konzentrationen 0,006 mg (n=47), 0,03 mg (n=48) bzw. 0,06 mg (n=44) sowie Placebo (n=43) über einen Zeitraum von 28 Tagen. Als primären Endpunkt legte die Arbeitsgruppe die Veränderung des Schirmer-II-Tests ([STS]; mit Betäubung) nach Behandlungsabschluss fest. Der sekundäre Endpunkt umfasste die Veränderung des Augentrockenheits(ED)-Scores zum entsprechenden Zeitpunkt.
Die Forscher ermittelten, dass die Gruppen, die 0,03 und 0,06 mg erhielten, eine signifikante Verbesserung der Tränenfilmproduktion (STS) im Vergleich zu Placebo verzeichneten (mittlere Unterschiede der kleinsten Quadrate mit 0,03 mg: 7,7 mm; 95%-KI 3,8–11,7; p<0,001; 0,06 mg: 7,5 mm; 95%-KI 3,4–11,6; p<0,001). Darüber hinaus stellten die Experten fest, dass die Teilnehmer, die 0,03 mg applizierten eine signifikante Verringerung im ED-Score gegenüber Placebo zeigten (p=0,021), während die Reduktion bei 0,06 mg nicht signifikant ausfiel. Als transiente und überwiegend milde verlaufende behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse traten Niesen (62–84%) und Husten (9–25%) auf.
(tt)