PEKING (Biermann) – Eine Arbeitsgruppe aus China hat mit Beaglen ein Hundemodell des Trockenen Auges (DED) erstellt, indem sie bei den Tieren sowohl die orbitale Tränendrüse als auch die Nickhaut entfernte. Die Wissenschaftler beurteilen das Modell als „leicht zugänglich und bei 6‑monatiger Beobachtung stabil“.
Nach der Entfernung der orbitalen Tränendrüsen und vollständiger Resektion des 3. Augenlids in den linken Augen von 6 Beaglen dienten die intakten rechten Augen der Tiere als Kontrollen. Man nahm an den operierten Tieren über einen Zeitraum von 6 Monaten monatlich ohne Anästhesie einen Schirmer-Test (STT) vor, ermittelte die Tränenfilmaufrisszeit (TBUT) und führte eine Fluorescein-Färbung durch. Zudem wiesen die Forschenden Spiegel von Interleukin(IL)-1β, IL‑8, IL-10 und Tumornekrosefaktor‑α (TNF‑α) in Tränenflüssigkeit und Bindehautgewebe nach. Sechs Monate nach der Operation wurden Bindehaut und Hornhaut histopathologisch analysiert.
Wie die Wissenschaftler berichten, traten DED-Symptome innerhalb von 1 Monat nach der Operation auf und blieben dann stabil. Die STT-Werte nahmen innerhalb von 3 Wochen nach der Operation signifikant um 88% ab und blieben mit 1,6±0,4 mm über Monate stabil. Die mittlere TBUT sank innerhalb von 2 Monaten nach dem Eingriff ebenfalls signifikant ab und blieb bei 5,2±1,1 sec. Der durchschnittliche Fluorescein-Färbungs-Score fiel im 1. Monat am höchsten aus und nahm dann ab, um schließlich einen Wert von 11,0±1,3 Punkten zu erreichen. Erhöhte Konzentrationen von IL-1β, IL‑8, IL-10 und TNF‑α wurden in Tränen und Bindehaut operierter Augen nachgewiesen. Hämatoxylin- und Eosin-Färbung ergaben Neovaskularisationen im Hornhautstroma mit verdickter Stromaschicht und desorganisierten Kollagenbündeln. Die Periodsäure-Schiff-Reaktion ergab eine reduzierte Funktion der konjunktivalen Becherzellen. (ac)