PALM DESERT (Biermann) – Bei der trockenen intermediären AMD besteht ein hohes Risiko für eine Progression in eine späte Form (neovaskuläre AMD; [nAMD] oder geographische Atrophie; [GA]). Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass prophylaktische intravitreale Injektionen (IVI) mit Anti-VEGF weder das Drusenvolumen noch die Progredienz der Atrophie beeinflussen.
In der prospektiven PREVENT-Studie der Phase I/II wurden bei Augen mit intermediärer AMD von Patienten mit nAMD im kontralateralen Auge prophylaktische intravitreale Injektionen (IVI) mit Ranibizumab (PR-Gruppe) oder Placebo (Kontrollgruppe; 1:1 randomisiert) alle 3 Monate über einen Zeitraum von 24 Monaten verabreicht. Die primären Ergebnisse zeigten keinen Unterschied in der Rate an neovaskulärer Konversion zwischen beiden Gruppen.
In ihrer Post-hoc-Analyse verglichen die Wissenschaftler nun die Veränderungen der Drusen, der Makula-Dicke sowie einer bereits vorhandenen GA (n=9) zwischen beiden Gruppen mit jeweils 44 Augen. Die Arbeitsgruppe evaluierte die mittels der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) gemessenen Drusenfläche und ‑volumina, die Parameter der Makula-Dicke, deren Volumen sowie der retinalen Schichtdicken. Ferner wurden mithilfe der Fundusautofluoreszenz (FAF) die Bereiche der GA und das Vorhandensein subretinaler drusenoider Deposits (SDD) gemessen und verblindet bewertet.
Die Forscher ermittelten nach 24 Monaten keine signifikanten intergruppalen Unterschiede der Drusenflächen und ‑volumina. Zudem traten sich in etwa entsprechende signifikante Verringerungen der Makula-Dicken, deren Volumina und der retinalen Schichtdicken bis Monat 24 in beiden Gruppen auf (p=0,018 bis <0,001), jedoch auch hier ohne signifikante intergruppale Unterschiede und ohne Einfluss von SDD. Von den 9 Augen mit GA unterschied sich zudem die mittlere Wachstumsrate nach 24 Monaten in der PR-Gruppe mit 1,34 ±0,79 mm2/Jahr nicht signifikant von solcher in der Kontrollgruppe mit 1,95±1,73 mm2/Jahr (p=0,49; Quadratwurzeltransformation p=0,61).
(tt)