DAEJEON (Biermann) – Einer aktuellen Veröffentlichung aus Südkorea zufolge verringern sich die Durchblutungsparameter im retinalen Gefäßsystem sowie der Choriokapillaris mit dem Schweregrad einer trockenen AMD (dAMD) und sind zudem mit dem Alter und dem Blutdruck assoziiert. Laut den Autoren der Arbeit könnten diese Veränderungen möglicherweise Prädiktoren für die Progression der Erkrankung darstellen.
Im Rahmen ihrer Studie teilten die Wissenschaftler das Patientenkollektiv in folgende 4 Gruppen auf: Gruppe 1 bildeten Patienten mit einer frühen dAMD, Gruppe 2 Fälle mit einer intermediären dAMD sowie Gruppe 3 Teilnehmende mit einer fortgeschrittenen dAMD. Die Gruppe 0 umfasste gesunde Kontrollpersonen. Die Arbeitsgruppe verglich Aufnahmen der OCT-Angiographie (OCT‑A) in Bezug auf die Gefäßdichten (VD) des oberflächlichen (SCP) und tiefen (DCP) retinalen Kapillarplexus sowie der Choriokapillaris zwischen den Gruppen. Zusätzlich untersuchten die Forschenden mittels linearen Regressionsanalysen Faktoren, die mit den VD assoziiert waren.
Die Forscher ermittelten, dass die VD des SCP in Gruppe 0 bei 22,1±5,7% lag und von Gruppe 1 (19,1±5,4%) über Gruppe 2 (18,0±6,4%) bis zur Gruppe 3 (12,2±6,4%) signifikant abnahm (p<0,001). Ebenso signifikant reduzierte sich auch die VD des DCP. In Gruppe 0 betrug sie 22,4±4,5% und verminderte sich von Gruppe 1 (20,7±4,3%) über Gruppe 2 (18,1±5,3%) bis zur Gruppe 3 (14,6±5,8%; p<0,001). Gleichermaßen konstatierten die Retinologen diesen Perfusionsabfall auch in der Choriokapillaris. Hier lag die normale VD in Gruppe 0 bei 29,4±3,7% und verschlechterte sich signifikant von Gruppe 1 (26,4±4,8%) über Gruppe 2 (24,5±4,9%) bis zur Gruppe 3 (24,2±3,7%; p<0,001). Darüber hinaus war das Patientenalter signifikant mit den VD aller Schichten assoziiert, während die VD der retinalen SCP und DCP mit der Sehschärfe verbunden waren (beide p<0,001) und ein Bluthochdruck mit den VD des DCP (p=0,027) sowie der Choriokapillaris (p=0,024) zusammenhing.
(tt)