Tori­sche Intraokularlinsen

Späte Refraktionsänderungen häufiger bei Pseudoexfoliations-Syndrom

29. Juli 2025

MINNEAPOLIS (Bier­mann) — Nur wenige Augen zeigen nach Implan­ta­ti­on einer tori­schen Intraoku­lar­lin­se eine späte Refrak­ti­ons­än­de­rung. Fakto­ren, die auf eine solche mögli­che Verän­de­rung hinge­wie­sen könn­ten, wurden in einer retro­spek­ti­ven Kohor­ten­stu­die aus Minnea­po­lis analysiert.
Die Aufnah­me in die Studie setzte eine unkom­pli­zier­te Implan­ta­ti­on einer Alcon SN6ATT TIOL in die Hinter­kam­mer zwischen 2010 und 2017 sowie Refrak­ti­ons­mes­sun­gen einen Monat und fünf Jahre post­ope­ra­tiv voraus. Ausschluss­kri­te­ri­en waren die Plat­zie­rung der IOL im Sulcus, eine nach­fol­gen­de intraoku­la­re oder refrak­ti­ve Opera­ti­on am operier­ten Auge und eine 5‑Jah­res-Sehschär­fe nach Snel­len von 20/60 oder schlechter.
Analy­siert wurden die Verän­de­rung des sphä­ri­schen Äqui­va­lents (SE) und die Verän­de­rung der Größe des Astig­ma­tis­mus­vek­tors zwischen der Refrak­ti­on einen Monat und fünf Jahre nach der Opera­ti­on. Die Refrak­ti­ons­sta­bi­li­tät wurde defi­niert als eine Verän­de­rung des SE um ≤ 0,5 Diop­trien (dpt) und eine Verän­de­rung der Größe des Astig­ma­tis­mus­vek­tors um ≤1 dpt. Zu den analy­sier­ten prädik­ti­ven Fakto­ren gehör­ten Alter, Geschlecht, ethni­sche Zuge­hö­rig­keit, Vorhan­den­sein eines Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­ons­syn­droms (PXF), die Achsen­län­ge (AL), präope­ra­ti­ve Kerato­me­trie-Messun­gen (∆K), IOL-Stärke, eine Nd:YAG-Kapsulotomie und intra­vit­rea­le Injektionen.
Von den 320 Augen, welche die Studi­en­kri­te­ri­en erfüll­ten, war das SE bei 241 (75 %) Augen stabil. Der Astig­ma­tis­mus erwies sich bei 266 (83 %) Augen als stabil. Insge­samt 205 (64 %) Augen erfüll­ten die Krite­ri­en für eine refrak­ti­ve Stabi­li­tät in beiden Messun­gen. Die multi­va­ria­te Regres­si­ons­ana­ly­se iden­ti­fi­zier­te eine kürze­re AL (P=0,018) und einen größe­ren ∆K (P =0,002) als signi­fi­kan­te Prädik­to­ren für eine Verän­de­rung des refrak­ti­ven Astig­ma­tis­mus und das PXF-Syndrom (P =0,006) als Prädik­tor für eine hyper­opi­sche Verschie­bung >0,5 dpt.
Damit seien AL, ∆K und das PXF-Syndrom sind unab­hän­gi­ge Prädik­to­ren für eine späte Refrak­ti­ons­än­de­rung, so die Autoren der Studie. (ak)

Autoren: Roston S et al.
Korrespondenz: karen.armbrust@va.gov.
Studie: Late refractive change after cataract extraction and toric intraocular lens implantation
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2025 Jun 1;51(6):496-503.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001634

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