TIANJIN (Biermann) — Die Ausrichtung einer torischen Intraokularlinse (IOL) kann von Bedeutung für den Erfolg der Operation sein. Eine chinesische prospektive Kohortenstudie analysierte und verglich die Genauigkeit von Messungen mittels iTrace und CASIA2 Vorderabschnitts OCT bei Augen ohne Herbeiführen einer Mydriasis. Bei den teilnehmenden Patienten waren torische SN6AT-IOL implantiert worden. Einen Monat nach der Katarakt-Operation wurde die Ausrichtung der torischen IOL mit iTrace und CASIA2 unter nicht-mydriatischen Bedingungen im Halbdunkel gemessen. Anschließend wurde die torische Achse der IOL mit der Spaltlampe unter voller Mydriasis überprüft. Die Unterschiede in der Achsenmessung zwischen den beiden Geräten und der Spaltlampe (relative Differenzen, RD) wurden berechnet und verglichen. Der Prozentsatz der RD innerhalb von 5 Grad, innerhalb von 10 Grad und größer als 30 Grad wurde analysiert. In die Analyse wurden 77 Augen von 70 Patienten eingeschlossen.
Die mittleren RD der torischen Achsenmessung von CASIA2 und iTrace betrugen 9,24 +/- 10,53 Grad bzw. 13,89 +/- 15,47 Grad (P = 0,04). Bei CASIA2 (72 Augen) lagen die RD für Abweichungen von 5 Grad, innerhalb von 10 Grad und mehr als 30 Grad bei 54,17 % (n= 39), 72,22 % (n= 52) und 4,17 % (n= 3) der Augen verglichen mit 40,00 % (n= 28), 61,43 % (n= 43) und 12,86 % (n= 9) bei iTrace (70 Augen). Die 95%-Grenzen der Übereinstimmung von CASIA2 mit der Messung an der Spaltlampe waren enger als die von iTrace mit Spaltlampe. Die mediane RD von CASIA2 war bei Augen mit einer Pupille von ≥4 mm im Dunkeln signifikant kleiner als bei Augen mit einer Pupille von <4 mm (P = 0,03).
Letztlich konnte mittels CASIA2 eine höhere Präzision der Messung unter nicht-mydriatischen Bedingungen erzielt werden. Auch bei Augen mit einer Pupille von mehr als 4 mm war die Messung mit CASIA2 genauer. (ak)