Thera­pie­re­frak­tä­res Glau­kom und verschie­de­ne Glaukom-Drainagesysteme

Erfolge bei Implantaten mit und ohne Ventil unterscheiden sich nicht signifikant

5. Januar 2023

NAKHON PATHOM (Bier­mann) – Der chir­ur­gi­sche Erfolg eines Glau­kom-Drai­na­ge­sys­tems (GDD) mit oder ohne Ventil­me­cha­nis­mus diffe­riert bei Pati­en­ten mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren Glau­kom nicht signi­fi­kant, während die Ergeb­nis­se bei einem primä­ren gegen­über einem sekun­dä­ren Glau­kom besser ausfal­len und ein linsen­in­du­zier­tes sowie ein neovasku­lä­res Glau­kom starke Prädik­to­ren für ein Thera­pie­ver­sa­gen darstel­len. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 134 Pati­en­ten (144 Augen), bei denen entwe­der ein Ahmed-Valve- (mit Ventil), ein Baer­veldt- oder ein Auro­lab-GDD (beide ohne Ventil) implan­tiert wurden. Die Arbeits­grup­pe teilte die Kohor­te in 2 Grup­pen auf. Die Gruppe mit primä­rem Glau­kom (n=49; 57 Augen) umfass­te ein primä­res Offen- oder Engwin­kel­glau­kom sowie ein juve­ni­les Offen­win­kel­glau­kom. Zur Gruppe mit sekun­dä­rem Glau­kom (n=85; 87 Augen) zähl­ten u.a. folgen­de Glau­kom­for­men: neovasku­lär, post­ope­ra­tiv, post­trau­ma­tisch, uvei­tisch, linsen­in­du­ziert sowie aufgrund von Pseudoexfoliation.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die kumu­la­ti­ve Wahr­schein­lich­keit für einen komplet­ten oder quali­fi­zier­ten Erfolg nach 5 Jahren 53,4% (95%-KI 38,4–66,3) betrug. Pati­en­ten mit primä­rem Glau­kom verzeich­ne­ten jedoch eine signi­fi­kant höhere Erfolgs­ra­te (65,8%; 95%-KI 38,4–83,3) als solche mit einem sekun­dä­ren Glau­kom (45,2%; 95%-KI 26,9–61,9; p=0,003). Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass zwischen den GDD-Typen im Hinblick auf die Erfolgs­ra­te sowie auf uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) keine Unter­schie­de bestanden.

Mithil­fe einer multi­va­ria­ten Analy­se konsta­tier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten als Risi­ko­fak­to­ren für ein Thera­pie­ver­sa­gen ein neovasku­lä­res Glau­kom (HR 3,62; 95%-KI 1,45–9,04; p=0,006) sowie ein linsen­in­du­zier­tes Glau­kom (HR 4,19; 95%-KI 1,10–15,86; p=0,035). Als häufigs­te UE traten eine Dislo­ka­ti­on bzw. ein Verschluss des GDD (11,11%) auf, gefolgt von einer kornea­len Dekom­pen­sa­ti­on (5,5%), einer Hypo­to­nie (2,0%) sowie einer Endo­ph­thal­mi­tis (0,69%).

(tt)

Autoren: Rojananuangnit K et al.
Korrespondenz: Kulawan Rojananuangnit; kulawan@me.com
Studie: Surgical Outcomes of Glaucoma Drainage Device Implantation in Refractory Glaucoma Patients in Thailand
Quelle: Clin Ophthalmol 2022; Dec 14;16:4163-4178.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S393730

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