Thera­pie­re­frak­tä­res Glau­kom nach erfolg­lo­ser Drainagesystem-Implantation

XEN-Gel-Stentimplantation stellt geeignete Therapieoption dar

24. Oktober 2022

KITCHENER (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge erweist sich eine XEN45-Gel-Stentim­plan­ta­ti­on ab inter­no bei Pati­en­ten nach einer Glau­kom-Drai­na­ge­sys­tem-Implan­ta­ti­on (GDI) und subop­ti­ma­len post­ope­ra­ti­ven Werten des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) als eine geeig­ne­te Thera­pie­op­ti­on zur weite­ren IOD-Senkung. Die Verfas­ser der Arbeit merken jedoch an, dass nichts­des­to­trotz oftmals noch weite­re Maßnah­men wie ein Sickerkissen(Siki)-Needling erfor­der­lich sind, um eine best­mög­li­che IOD-Kontrol­le zu erreichen.

In ihre retro­spek­ti­ve Fall­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 6 Pati­en­ten (7 Augen) mit thera­pie­re­frak­tä­rem Glau­kom und einem Zustand nach unzu­rei­chen­der GDI (5 Ahmed‑, 2 Baer­veldt-GDI) ein, bei denen ≥3 Monate nach dem Erst­ein­griff eine XEN45-Gel-Stentim­plan­ta­ti­on durch einen einzi­gen Ophthal­mo­chir­ur­gen erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als Haupt­end­punk­te den IOD und die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) nach 1 Woche (POW1) sowie nach 1, 3 bzw. 6 und 12 Mona­ten (POM1-12) post­ope­ra­tiv fest. Die Forschen­den defi­nier­ten einen Thera­pie­er­folg als einen IOD ≤18 mmHg oder ≥20% IOD-Reduk­ti­on zum Ausgangs­wert ohne (abso­lu­ter Erfolg) oder mit (quali­fi­zier­ter Erfolg) AGM bzw. ein Thera­pie­ver­sa­gen als einen IOD >18 mmHg und <20% IOD-Reduk­ti­on mit maxi­mal tole­rier­ten AGM. Zusätz­lich wurden uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) und weite­re Inter­ven­tio­nen evaluiert.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 23,9 ±5,3 mmHg mit 4,3 ±1,3 AGM präope­ra­tiv auf 14,0 ±5,3 mmHg mit 1,6 ±1,6 AGM zur POM12-Kontrol­le signi­fi­kant verbes­ser­te (IOD- bzw. AGM-Reduk­ti­on um 41 bzw. 63%; beide p<0,05). In einem Fall kam es zu einem Hypo­to­nie-beding­ten Effu­si­ons-Syndrom, welches sich jedoch vor der POM1-Kontrol­le mittels einer Verbands-Kontakt­lin­se (gegen die Über­fil­tra­ti­on) zurück­bil­de­te. Des Weite­ren stell­ten die Exper­ten fest, dass bei 3 der 7 Augen (43%) ein Siki-Need­ling (in 1 Fall 2‑malig) notwen­dig war. Zur Abschluss­kon­trol­le (POM12) erreich­ten 2 Augen (29%) einen abso­lu­ten und 4 (57%) einen quali­fi­zier­ten Erfolg, während es in einem Fall (14%) zu einem Thera­pie­ver­sa­gen kam.

(tt)

Autoren: Xu LKM et al.
Korrespondenz: Toby Yiu Bong Chan; tony.yb.chan@gmail.com
Studie: Ab Interno XEN Gel Stent Implantation in Eyes with Previous Tube Shunt Surgery
Quelle: Clin Ophthalmol 2022; Sep 30;16:3205-3212.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S378038

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