Thera­pie­re­frak­tä­res Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Switch zu Faricimab

Längere rezidivfreie Zeiträume mit stabiler Funktion und Morphologie ermittelt

3. August 2023

HIROSHIMA (Bier­mann) – Bei Fari­ci­m­ab (FAB) handelt es sich um den ersten intra­vit­re­al inji­zier­ba­ren (IVI) bispe­zi­fi­schen Anti­kör­per, der sowohl Angiopoetin‑2 als auch VEGF‑A inhi­biert. Eine aktu­el­le Studie hat nun gezeigt, dass eine Umstel­lung auf FAB bei Pati­en­ten mit einem auf gängi­ge VEGF-Inhi­bi­to­ren refrak­tä­ren Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ) eine Verlän­ge­rung der IVI-Inter­val­le aufgrund länger anhal­ten­der Rezi­div­frei­heit ermög­licht. Wie die Autoren der Arbeit jedoch beto­nen, stel­len eine voran­ge­gan­ge­ne subte­nona­le Injek­ti­on mit Triamci­no­lo­na­ce­tonid (STA) sowie eine Desor­ga­ni­sa­ti­on der inne­ren Netz­haut­schich­ten (DRIL) Risi­ko­fak­to­ren für häufi­ge­re Rezi­di­ve unter FAB dar.

In ihre retro­spek­ti­ve Beob­ach­tungs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 18 Patienten/Augen mit einem DMÖ ein, welches sich auf IVI mit Rani­bi­zumab (RBZ) oder Afli­ber­cept (AFL) als refrak­tär erwies und darauf­hin im Zeit­raum 07/2022 bis 01/2023 ein Thera­pie­wech­sel auf FAB-IVI im Pro-re-nata (PRN)-Regime statt­fand. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt ein Rezi­di­v­in­ter­vall von ≥12 Wochen fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die Verän­de­run­gen der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe (BCVA) sowie der zentra­len Makula-Dicke (CMT). Die Beob­ach­tungs­zeit nach Thera­pie­be­ginn mit FAB betrug ≥4 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten im Rahmen der bislang erfolg­ten Anti-VEGF-Thera­pie ein mitt­le­res Rezi­div-Inter­vall von 5,8±2,5 Wochen, welches sich nach dem FAB-Switch signi­fi­kant auf 10,8±4,9 Wochen verlän­ger­te (p=0,0005). Bei 8 Pati­en­ten (44,4%) wurde im Zeit­ver­lauf ein IVI-Inter­vall von ≥12 Wochen verzeich­net. Nach 4 Mona­ten blie­ben die mitt­le­re BCVA (initi­al 0,23±0,28 auf 0,19±0,23 logMAR; beide in etwa 0,63 dezi­mal) sowie die mitt­le­re CMT (initi­al 473,8±222,0 auf 381,3±219,4 µm) stabil, jedoch ohne signi­fi­kan­te Verbes­se­run­gen. Des Weite­ren konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass eine anamnes­ti­sche STA-Injek­ti­on sowie eine DRIL mit einem Rezi­div-Inter­vall von <12 Wochen asso­zi­iert waren (p=0,0034 und p=0,0326), während schwer­wie­gen­de Kompli­ka­tio­nen nicht beob­ach­tet wurden.

(tt)

Autoren: Ohara H et al.
Korrespondenz: Yoshiaki Kiuchi; ykiuchi@hiroshima-u.ac.jp
Studie: Faricimab for Diabetic Macular Edema in Patients Refractory to Ranibizumab or Aflibercept
Quelle: Medicina (Kaunas) 2023; Jun 11;59(6):1125.
Web: dx.doi.org/10.3390/medicina59061125

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