AMARILLO (Biermann) – Faricimab (FAB) bezeichnet den ersten intravitreal injizierbaren bispezifischen Antikörper, der sowohl Angiopoietin‑2 als auch VEGF‑A inhibiert. Einer aktuellen Arbeit zufolge führt eine Umstellung von Patienten mit einer therapierefraktären neovaskulären AMD (nAMD) gegen den VEGF-A-Inhibitor Aflibercept (AFL) auf FAB bei einer signifikant hohen Anzahl an Patienten zu einer funktionellen und morphologischen Verbesserung.
In ihre monozentrische retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 55 Patienten mit einer nAMD ein, die in den vorangegangenen 12 bzw. 6 Monaten ≥6 bzw. ≥4 intravitreale Injektionen (IVI) mit AFL erhielten und eine zentrale Makuladicke (CMT) von ≥300 µm sowie sub- und/oder intraretinale Flüssigkeit (SRF; IRF) in der OCT aufwiesen.
Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte in die Studiengruppe (n=28), bei denen in einem Zeitraum von 4 Monaten 3 FAB-IVI durchgeführt wurden und in die Kontrollgruppe (n=27), bei denen weiterhin IVI mit AFL im entsprechenden Zeitraum 3‑malig erfolgten, auf.
Die Forschenden legten als primären Endpunkt die Anzahl an Patienten fest, welche am Ende der 4‑monatigen Studie eine CMT <300 µm ohne SRF oder IRF in der OCT erreichte. Der sekundäre Endpunkt umfasste die Anzahl an Teilnehmenden, die einen Anstieg der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) um ≥2 ETDRS-Buchstaben verzeichnete.
Die Wissenschaftler ermittelten, dass 39,3% der Studien- (11/28) und 7,4% der Kontrollpatienten (2/27) eine CMT <300 µm ohne persistierende retinale Flüssigkeit bei der finalen Kontrolle aufwiesen (p=0,004). Ebenso konstatierten die Retinologen, dass eine signifikant höhere Anzahl an Patienten der Studien- im Vergleich zur Kontrollgruppe einen Anstieg der BCVA um ≥2 Buchstaben (10/28 vs. 2/27; 35,7% vs. 7,4%; p=0,008) erzielte.
Die Autoren betonen abschließend, dass Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen erforderlich sind, um zu eruieren, ob die Verbesserungen auch längerfristig aufrechterhalten werden können.
(tt)