BARCELONA (Biermann) – Tebentafusp hat in der Phase-III-Studie IMCgp100-202 (n=378) beim unbehandelten metastasierten Uveamelanom (mUM) einen überlegenen Vorteil beim OS (HR 0,51) gegenüber der Therapie nach Wahl des Prüfarztes (82 % Pembrolizumab) gezeigt.
Die 1‑Jahres-OS-Raten für Tebentafusp und Pembrolizumab betrugen 73 % bzw. 59 %. Nun betrug in der 1‑armigen GEM1402-Studie mit 52 Patienten die 1‑Jahres-OS-Rate für Nivolumab plus Ipilimumab (N+I) beim mUM 52 %. Da randomisierte Studien beim mUM schwierig sind, verglichen Dr. Josep M. Piulats vom Institut Català d’Oncologia in Barcelona, Spanien, und seine Kollegen das OS unter Tebentafusp oder Pembrolizumab (IMCgp100-202) mit N+I (GEM1402) beim unbehandelten mUM mittels Propensity-Score-Methoden.
Die Analysen wurden unter Verwendung eines Propensity-Score-basierten Inverse Probability of Treatment Weighting (IPTW) angepasst, wobei Alter, Geschlecht, Baseline-Wert der Laktatdehydrogenase (LDH), Baseline-Wert der alkalischen Phosphatase, Lokalisation der Krankheit, ECOG*-Status und Zeit von der primären Diagnose bis zur Metastasierung berücksichtigt wurden. Das OS bewerteten die Wissenschaftler mithilfe IPT-gewichteter Kaplan-Meier- und Cox-Modelle (Proportional Hazards). Außerdem führten sie Sensitivitätsanalysen durch.
In die primäre IPTW-Analyse gingen 240/252 für Tebentafusp randomisierte Patienten aus IMCgp100-202 und 45/52 mit N+I behandelten Patienten aus GEM-1402 ein. Die wichtigsten Ausgangskovariaten, inkl. LDH, seien vor der Gewichtung im Allgemeinen gut ausbalanciert gewesen, merkt das Team an. Das IPTW-bereinigte OS habe mit einer HR von 0,52 (95 %-KI 0,35–0,78) für Tebentafusp gesprochen: Das 1‑Jahres-OS betrug 73 % für Tebentafusp vs. 50 % für N+I. Sensitivitätsanalysen zeigten ein konsistent überlegenes OS für Tebentafusp mit allen IPTW-HRs ≤ 0,61. Hingegen ergab die IPTW-Analyse von Pembrolizumab vs. N+I keinen signifikanten Unterschied im OS (HR 0,72; 95 %-KI 0,50–1,06). Diese Daten unterstützten Tebentafusp als Standardbehandlung bei unbehandelten erwachsenen mUM-Patienten mit Humanes-Leukozytenantigen(HLA)-A*02:01-Phänotyp, lautet das Fazit.
(sf)
*Eastern Cooperative Oncology Group