Teben­ta­fusp beim meta­stasier­ten Aderhautmelanom

Besser als Nivolumab plus Ipilimumab

4. Juni 2024

BARCELONA (Bier­mann) – Teben­ta­fusp hat in der Phase-III-Studie IMCg­p100-202 (n=378) beim unbe­han­del­ten meta­stasier­ten Uvea­melanom (mUM) einen über­le­ge­nen Vorteil beim OS (HR 0,51) gegen­über der Thera­pie nach Wahl des Prüf­arz­tes (82 % Pembro­lizumab) gezeigt.

Die 1‑Jah­res-OS-Raten für Teben­ta­fusp und Pemb­ro­li­zumab betru­gen 73 % bzw. 59 %. Nun betrug in der 1‑armigen GEM1402-Studie mit 52 Pati­en­ten die 1‑Jah­res-OS-Rate für Nivo­lum­ab plus Ipili­mum­ab (N+I) beim mUM 52 %. Da rando­mi­sier­te Studi­en beim mUM schwie­rig sind, vergli­chen Dr. Josep M. Piulats vom Insti­tut Català d’Oncologia in Barce­lo­na, Spani­en, und seine Kolle­gen das OS unter Teben­ta­fusp oder Pemb­ro­li­zumab (IMCg­p100-202) mit N+I (GEM1402) beim unbe­han­del­ten mUM mittels Propensity-Score-Methoden.

Die Analy­sen wurden unter Verwen­dung eines Propen­si­ty-Score-basier­ten Inver­se Proba­bi­li­ty of Treat­ment Weigh­t­ing (IPTW) ange­passt, wobei Alter, Geschlecht, Base­li­ne-Wert der Laktat­de­hy­dro­ge­na­se (LDH), Base­li­ne-Wert der alka­li­schen Phos­phata­se, Loka­li­sa­ti­on der Krank­heit, ECOG*-Status und Zeit von der primä­ren Diagno­se bis zur Meta­stasie­rung berück­sich­tigt wurden. Das OS bewer­te­ten die Wissen­schaft­ler mithil­fe IPT-gewich­te­ter Kaplan-Meier- und Cox-Model­le (Propor­tio­nal Hazards). Außer­dem führ­ten sie Sensi­ti­vi­täts­ana­ly­sen durch.

In die primä­re IPTW-Analy­se gingen 240/252 für Teben­ta­fusp rando­mi­sier­te Pati­en­ten aus IMCg­p100-202 und 45/52 mit N+I behan­del­ten Patien­ten aus GEM-1402 ein. Die wich­tigs­ten Ausgangs­ko­va­ria­ten, inkl. LDH, seien vor der Gewich­tung im Allge­mei­nen gut ausba­lan­ciert gewe­sen, merkt das Team an. Das IPTW-berei­nig­te OS habe mit einer HR von 0,52 (95 %-KI 0,35–0,78) für Teben­ta­fusp gespro­chen: Das 1‑Jah­res-OS betrug 73 % für Teben­ta­fusp vs. 50 % für N+I. Sensitivitätsana­lysen zeig­ten ein konsis­tent über­legenes OS für Teben­ta­fusp mit allen IPTW-HRs ≤ 0,61. Hinge­gen ergab die IPTW-Analy­se von Pemb­ro­li­zumab vs. N+I keinen signi­fi­kan­ten Unter­schied im OS (HR 0,72; 95 %-KI 0,50–1,06). Diese Daten unter­stütz­ten Teben­ta­fusp als Stan­dard­be­hand­lung bei unbe­han­del­ten erwach­se­nen mUM-Pati­en­ten mit Humanes-Leukozytenantigen(HLA)-A*02:01-Phänotyp, lautet das Fazit.

(sf)

*Eastern Coope­ra­ti­ve Onco­lo­gy Group

Autoren: Piulats JM et al.
Korrespondenz: jmpiulats@iconcologia.net
Studie: Overall survival from tebentafusp versus nivolumab plus ipilimumab in first-line metastatic uveal melanoma: a propensity score-weighted analysis
Quelle: Ann Oncol 2024;35(3):317-326. (open access)
Web: doi.org/10.1016/j.annonc.2023.11.013

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