Syphi­lis-asso­zi­ier­te Uvei­tis bei HIV-posi­ti­ven Patienten

Zeitnahe Diagnose und Therapie sind prognostisch essenziell

23. September 2023

GUANGZHOU (Bier­mann) – Bei der Syphi­lis (Lues) handelt es sich um eine syste­mi­sche Infek­ti­ons­er­kran­kung mit dem Bakte­ri­um Trepo­ne­ma pall­i­dum. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun klini­sche Befun­de sowie Behand­lungs­op­tio­nen und deren Ergeb­nis­se bei HIV-posi­ti­ven Pati­en­ten mit einer akti­ven syphi­li­ti­schen Uvei­tis evalu­iert und diese mit solchen aus der Lite­ra­tur verglichen.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 12 HIV-infi­zier­ten Pati­en­ten (22 Augen; mitt­le­res Alter 36,3 Jahre; 100% Männer) mit akti­ver Syphi­lis-beding­ter Uvei­tis. Zudem führte die Arbeits­grup­pe eine Lite­ra­tur­re­cher­che in PubMed und Web of Science zu dem entspre­chen­den Pati­en­ten­kol­lek­tiv durch und selek­tier­te 44 Studi­en mit 105 Fällen.

Folgen­de Anti-Syphi­lis-Behand­lungs­re­gime wurden indi­vi­du­ell (je nach Verträg­lich­keit und Kontra­in­di­ka­tio­nen) ordi­niert: Peni­cil­lin G intra­ve­nös über einen Zeit­raum von 14 Tagen und/oder Benzyl­pe­ni­cil­lin intra­mus­ku­lär über einen Zeit­raum von 3 bis 6 Wochen und/oder Ceft­ria­xon intra­ve­nös über einen Zeit­raum von 14 Tagen.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 5 Pati­en­ten (41,7%) eine anamnes­tisch bekann­te Syphi­lis, von denen in 3 Fällen bereits eine Anti-Syphi­lis-Thera­pie erfolgt war. Bei der Gesamt­ko­hor­te lagen folgen­de okulä­re Befun­de vor: kornea­le Epithel­de­fek­te (13%), Cata­rac­ta compli­ca­ta (17,4%), Vitri­tis (82,6%), Papil­len­ödem (26,1%), Maku­la­ödem (30,4%), Neuro­re­t­in­i­tis (43,5%) sowie reti­na­le Hämor­rha­gien (26,1%). Die Exper­ten eruier­ten, dass bei allen Pati­en­ten nach der Thera­pie ein Rück­gang der Inflamm­a­ti­on bzw. eine Zunah­me des Visus verzeich­net wurden. Ferner erga­ben die in der Lite­ra­tur­re­cher­che analy­sier­ten Pati­en­ten­da­ten, dass ein hoher RPR-Titer im Serum (Rapid Plasma Reagin; modi­fi­zier­ter VDRL-Test zum Nach­weis von Lipoid-Anti­kör­pern) mit einer schwe­ren Uvei­tis bzw. einem schlech­ten Visus asso­zi­iert war und eine kombi­nier­te Thera­pie (Peni­cil­lin G + Ceft­ria­xon oder Peni­cil­lin G + Benzyl­pe­ni­cil­lin) zu einer signi­fi­kant besse­ren Sehschär­fe führte als eine allei­ni­ge Thera­pie mit Benzylpenicillin.

(tt)

Autoren: Xu N et al.
Korrespondenz: Jie Zhu; mispiggy@163.com
Studie: Syphilitic uveitis in HIV-positive patients: report of a case series, treatment outcomes, and comprehensive review of the literature
Quelle: Int J Ophthalmol 2023; Aug 18;16(8):1250-1259.
Web: dx.doi.org/10.18240/ijo.2023.08.10

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