Syndrom des trocke­nen Auges und Cyclo­s­po­rin A im Vergleich

Hyaluronsäure erweist sich als ebenso wirksam mit günstigerem Sicherheitsprofil

22. November 2022

SEONGNAM (Bier­mann) – Den Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung zufol­ge weisen hyaluron­säu­re­hal­ti­ge Augen­trop­fen (HA) bei Pati­en­ten mit dem Syndrom des trocke­nen Auges (DES) eine nahezu iden­ti­sche Wirk­sam­keit wie Augen­trop­fen mit Cyclo­s­po­rin A ([CsA]; Immun­sup­pres­si­vum aus der Gruppe der Calci­n­eu­rin­in­hi­bi­to­ren) auf, während sich das Sicher­heits- bzw. Verträg­lich­keits­pro­fil als güns­ti­ger erweist.

In ihre multi­zen­tri­sche, rando­mi­sier­te klini­sche Paral­lel­grup­pen­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 364 Perso­nen mit mittel­schwe­rem bis schwe­rem DES ein. Die Arbeits­grup­pe rando­mi­sier­te diese Kohor­te 1:1:1 in 3 Grup­pen, die über einen Zeit­raum von 12 Wochen entwe­der HA‑0,15%-Augentropfen allei­ne (6‑mal/d) oder 2 Präpa­ra­te mit CsA 0,05% (2‑mal/d) und Carb­oxy­me­thyl­cel­lu­lo­se (CMC) 0,5% (6‑mal/d) oder CsA 0,05% (2‑mal/d) und HA 0,15% (6‑mal/d) appli­zier­ten. Die Forschen­den legten als primä­ren Endpunkt die Verän­de­rung der Werte des Horn­haut­an­fär­be-Scores (CCS) fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten die Tränen­film­auf­riss­zeit (TBUT), die Werte des Strei­fen-Menis­ko­me­trie-Scores (SMS) sowie die Werte des Ocular Surface Dise­a­se Index (OSDI)- und des Tole­ra­bi­li­täts-Frage­bo­gens. Die Befun­de wurden nach 4 und 12 Wochen evaluiert.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die HA-Gruppe nach 4 und 12 Wochen im Hinblick auf die Verän­de­rung des CCS der CsA-CMC-Gruppe nicht unter­le­gen war (p=0,196; p=0,876). Des Weite­ren zeigte sich an beiden Kontroll­ter­mi­nen, dass sich der CCS, die TBUT, der SMS sowie die Werte des OSDI-Frage­bo­gen in allen Grup­pen signi­fi­kant verbes­ser­ten, ohne signi­fi­kan­te inter­grup­pa­le Unterschiede.

Demge­gen­über konsta­tier­ten die Exper­ten, dass die Präva­lenz für Beschwer­den in Bezug auf die Verträg­lich­keit (u.a. Schmer­zen, Sand­korn­ge­fühl) in der HA-Gruppe signi­fi­kant gerin­ger ausfiel als in der CsA-CMC-Gruppe (p<0,0001 nach 4 und 12 Wochen). Ebenso traten in der HA-Gruppe signi­fi­kant weni­ger uner­wünsch­te Arznei­mit­tel­wir­kun­gen (u.a. konjunk­ti­va­le Hyper­ämie, Blepha­ri­tis) im Vergleich zu den kombi­nier­ten Grup­pen auf (beide p=0,0225).

(tt)

Autoren: Lee JE et al.
Korrespondenz: Joon Young Hyon; jyhyon@gmail.com
Studie: A randomized multicenter evaluation of the efficacy of 0.15% hyaluronic acid versus 0.05% cyclosporine A in dry eye syndrome
Quelle: Sci Rep 2022; Nov 4;12(1):18737.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-022-21330-0

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