Sympa­thi­sche Ophthal­mie nach Trauma oder chir­ur­gi­schem Eingriff

Frühzeitige Therapie und lebenslange Überwachung sind essenziell

16. März 2023

ANKARA (Bier­mann) ­– Die Sympa­thi­sche Ophthal­mie (SO) bezeich­net eine bila­te­ra­le granu­lo­ma­tö­se Panu­vei­tis aufgrund einer Auto­im­mun­re­ak­ti­on gegen okulä­re Anti­ge­ne, bei der nach einem unila­te­ra­len Trauma oder einer chir­ur­gi­schen Inter­ven­ti­on auch das „sympa­thi­sie­ren­de“ Part­ner­au­ge invol­viert ist. In einer aktu­el­len Arbeit heben deren Autoren nun wich­ti­ge Charak­te­ris­ti­ka einer SO hervor und unter­strei­chen die Bedeu­tung einer früh­zei­ti­gen und lang­fris­ti­gen Thera­pie bzw. einer lebens­lan­gen Überwachung.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 14 Pati­en­ten mit einer SO (mitt­le­res Alter 48,5±15,4 Jahre; 7 Frauen). Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die ophthal­mo­lo­gi­schen Befun­de und solche der OCT, der EDI-OCT mit verbes­ser­ter Tiefen­dar­stel­lung (enhan­ced depth imaging-OCT) bzw. der Fluo­res­zen­z­an­gio­gra­phie sowie die Thera­pie­for­men. Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 55,1±48,7 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 10 Pati­en­ten (71%) ein Z.n. okulä­rem Trauma und in 4 Fällen (29%) ein Z.n. okulä­rer Chir­ur­gie (1 vitre­o­re­ti­na­le Chir­ur­gie und 3 Evis­zera­tio­nes) vorla­gen. Der Zeit­raum zwischen dem Ereig­nis bis zum Symptom­be­ginn im Part­ner­au­ge lag zwischen 15 Tagen und 60 Jahren (im Mittel 202,6±289,0 Monate). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen als häufigs­te Befun­de ein Papil­len­ödem sowie eine exsu­da­ti­ve Abla­tio (beide 36%) fest. In Bezug auf das Thera­pie­ma­nage­ment erhiel­ten 8 Pati­en­ten (57%) eine syste­mi­sche Hoch­do­sis-Thera­pie mit Corti­cos­te­ro­iden, während jeweils 7 (50%) mit Azathio­prin allei­ne oder kombi­niert mit Cyclosporin‑A sowie 3 Pati­en­ten (21%) mit einem Tumor­ne­kro­se­fak­tor-α-Inhi­bi­tor behan­delt wurden. Die mitt­le­re Dicke der Choro­idea verbes­ser­te sich von 716,5±63,6 µm im akuten Stadi­um auf 296±81,6 µm nach der jewei­li­gen Thera­pie. In 4 Fällen (29%) kam es im Verlauf zu einem Rezi­div, wohin­ge­gen 13 Pati­en­ten (93%) zur fina­len Kontrol­le eine Remis­si­on und 11 (79%) einen Visus >0,4 dezi­mal verzeich­ne­ten. In einem Fall (7%) trat eine akute Reti­n­anekro­se mit komplet­tem Visus­ver­lust auf.

(tt)

Autoren: Özdemir Yalçınsoy K et al.
Korrespondenz: Kübra Özdemir Yalçιnsoy; kubraozdemir250@gamil.com
Studie: Sympathetic Ophthalmia: Demographic Characteristics, Clinical Findings, and Treatment Results
Quelle: Turk J Ophthalmol 2023; Feb 24;53(1):23-29.
Web: dx.doi.org/10.4274/tjo.galenos.2022.53383

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