ANKARA (Biermann) – Die Sympathische Ophthalmie (SO) bezeichnet eine bilaterale granulomatöse Panuveitis aufgrund einer Autoimmunreaktion gegen okuläre Antigene, bei der nach einem unilateralen Trauma oder einer chirurgischen Intervention auch das „sympathisierende“ Partnerauge involviert ist. In einer aktuellen Arbeit heben deren Autoren nun wichtige Charakteristika einer SO hervor und unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen und langfristigen Therapie bzw. einer lebenslangen Überwachung.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 14 Patienten mit einer SO (mittleres Alter 48,5±15,4 Jahre; 7 Frauen). Die Arbeitsgruppe evaluierte die ophthalmologischen Befunde und solche der OCT, der EDI-OCT mit verbesserter Tiefendarstellung (enhanced depth imaging-OCT) bzw. der Fluoreszenzangiographie sowie die Therapieformen. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 55,1±48,7 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass bei 10 Patienten (71%) ein Z.n. okulärem Trauma und in 4 Fällen (29%) ein Z.n. okulärer Chirurgie (1 vitreoretinale Chirurgie und 3 Eviszerationes) vorlagen. Der Zeitraum zwischen dem Ereignis bis zum Symptombeginn im Partnerauge lag zwischen 15 Tagen und 60 Jahren (im Mittel 202,6±289,0 Monate). Des Weiteren stellten die Retinologen als häufigste Befunde ein Papillenödem sowie eine exsudative Ablatio (beide 36%) fest. In Bezug auf das Therapiemanagement erhielten 8 Patienten (57%) eine systemische Hochdosis-Therapie mit Corticosteroiden, während jeweils 7 (50%) mit Azathioprin alleine oder kombiniert mit Cyclosporin‑A sowie 3 Patienten (21%) mit einem Tumornekrosefaktor-α-Inhibitor behandelt wurden. Die mittlere Dicke der Choroidea verbesserte sich von 716,5±63,6 µm im akuten Stadium auf 296±81,6 µm nach der jeweiligen Therapie. In 4 Fällen (29%) kam es im Verlauf zu einem Rezidiv, wohingegen 13 Patienten (93%) zur finalen Kontrolle eine Remission und 11 (79%) einen Visus >0,4 dezimal verzeichneten. In einem Fall (7%) trat eine akute Retinanekrose mit komplettem Visusverlust auf.
(tt)