Subkli­ni­scher Keratokonus

Veränderungen der Hornhautrückfläche sind kein Diagnosekriterium

21. Juli 2025

CLEVELAND (Bier­mann) — Das Projekt „Global Consen­sus on Kera­to­co­nus and Ecta­tic Dise­a­ses” berich­te­te darüber, dass in Konsens­ver­ein­ba­run­gen zum subkli­ni­schen Kera­to­konus insbe­son­de­re aufge­wor­fen worden sei, dass zur Diagno­se eines leich­ten oder subkli­ni­schen Kera­to­konus Anoma­lien der Horn­haut­rück­flä­che vorlie­gen müssten.

Eine Daten­bank­re­cher­che (PubMed) wurde durch­ge­führt, um Studi­en zu iden­ti­fi­zie­ren, welche die Einsetz­bar­keit der hinte­ren Horn­hau­tober­flä­chen­me­tri­ken zur Iden­ti­fi­zie­rung eines subkli­ni­schem Kera­to­konus anhand der folgen­den Such­be­grif­fe bewer­te­ten: Radien der Horn­haut­rück­flä­che,   Kera­to­konus-Scree­ning, Horn­hau­tek­ta­sie, subkli­ni­scher Kera­to­konus, Kera­to­konus­ver­dacht und asym­me­tri­scher Kera­to­konus. Arti­kel wurden in die endgül­ti­ge Analy­se einbe­zo­gen, wenn sie bewer­te­ten, inwie­fern die Horn­haut­rück­flä­che im Vergleich zur Horn­haut­vor­der­flä­che und/oder Dicke-Mess­wer­te bewer­te­ten und Daten zur Fläche unter der Empfän­ger-Opera­ti­ons­kur­ve (AUROC) für mehre­re Varia­blen anga­ben, um einen Werte­ver­gleich zu ermöglichen.

Die in jedem Manu­skript bewer­te­ten Mess­wer­te wurden in Vorder­flä­che, Dicke oder Hinter­flä­che  kate­go­ri­siert. Die rela­ti­ve Unter­schei­dungs­leis­tung der Mess­wer­te für die Vorder­flä­che  (A), die Dicke (T), die Rück­flä­che ℗ und den multi­me­tri­schen D‑Score (D) wurde anhand der AUROC, der Sensi­ti­vi­tät und der Spezi­fi­tät bei der Unter­schei­dung von subkli­ni­schem Kera­to­konus und norma­len Kontrol­len bewertet.

Es konn­ten 29 Arti­kel iden­ti­fi­ziert werden, welche die Einschluss­kri­te­ri­en erfüll­ten. Im Vergleich inner­halb der Studi­en schnit­ten die Werte der Vorder­flä­che (37,9 %) und der Dicke (39,2 %) bei der Unter­schei­dung zwischen subkli­ni­schem Kera­to­konus und norma­len Horn­häu­ten am besten ab, während nur 4 von 29 Studi­en (13,8 %) berich­te­ten, dass die Mess­wer­te der Hinter­flä­che besser als alle ande­ren Werte waren. In der Subgrup­pen­ana­ly­se unter Einbe­zie­hung des multi­me­tri­schen D‑Scores (n = 15) schnit­ten die Mess­wer­te der Vorder­flä­che am besten ab (33,3 %), gefolgt vom D‑Score (26,7 %). In dieser D‑Subgruppe berich­te­te keine Arbeit über eine über­le­ge­ne Leis­tung der Mess­wer­te der Hinterfläche.

Zusam­men­fas­send ergebe sich aus den Ergeb­nis­sen, dass sich für die Konsens­aus­sa­ge, zur Diagno­se eines subkli­ni­schen Kera­to­konus seien Anoma­lien der Horn­haut­rück­flä­che notwen­dig, keine Belege finden ließen, so die Autoren der Studie. (ak)

Autoren: Randleman J et al.
Korrespondenz: randlej@ccf.org
Studie: Evaluating the Global Consensus on Keratoconus and Ectatic Diseases Agreements Reached on Subclinical Keratoconus
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jul:275:27-35.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.03.013

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