GUANGZHOU (Biermann) – Bei der punktförmigen inneren Choroidopathie (PIC) aus der Gruppe der White-Dot-Syndrome (WDS) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Aderhaut sowie der äußeren Netzhautschichten (ORL) unklarer Genese, die insbesondere bei jungen myopen Frauen auftritt und durch multifokale weiß-gelbliche Läsionen gekennzeichnet ist. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun eine Fallserie mit Augen durchgeführt, die von solitären Läsionen betroffen waren, die PIC-Läsionen entsprachen. Aufgrund dessen wurde der Begriff „solitäre punktförmige Chorioretinitis“ (SPC) vorgeschlagen, um diesen Subtyp der PIC zu beschreiben.
In ihre retrospektive Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler 12 Patienten/Augen ein, bei denen eine PIC mit unifokaler, unilateraler Läsion diagnostiziert wurde. Die Arbeitsgruppe evaluierte Parameter in Bezug auf die Demografie (Gesamtkohorte Chinesen mit HAN-Ethnizität; medianes Alter 29,5 Jahre [Bereich 25–40]; 91,67% Myopie [medianer Refraktionsfehler ‑4,4 D]) sowie Befunde der multimodalen Bildgebung (u.a. Fluoreszenzangiographie [FAG], Indocyaningrün-Angiographie [ICGA], Spectral-Domain-OCT [SD-OCT], OCT mit verbesserter Tiefendarstellung [EDI-OCT], OCT-Angiographie [OCT‑A] und Fundusautofluoreszenz [FAF]).
Die Forscher ermittelten, dass sich die Läsion in allen Phasen der FAG als hyperfluoreszent ohne Leckage (9/12; 75%) sowie als hypofluoreszent in der ICGA (11/11; 100%) erwies. In der SD-OCT kam die aktiv-entzündliche Veränderung als isoliertes, heterogenes, moderat-reflektives Material auf Höhe der ORL foveal oder parafoveolär mit Desintegriät der Ellipsoid-Zone zur Darstellung (10/12; 83,33%). Die Therapie umfasste orale (n=4) oder parabulbäre (n=2) Corticosteroide bzw. keine Behandlung (n=6). Ferner eruierten die Experten nach Remission der Inflammation eine Absorption des Materials, einen Gewebeverlust der ORL, intraretinale zystoide Räume sowie eine fokale choroidale Exkavation (FCE) der Bruch´schen Membran in die Choroidea. Darüber hinaus entwickelte sich eine sekundäre choroidale Neovaskularisation in 2 Fällen (2/12; 16,67%).
(tt)