Skle­ri­tis und Episkleritis

Geringe Katarakt-Inzidenz bei adäquat eingestellter Grunderkrankung

18. September 2025

BIERMANN — Ann Arbor (USA) — Unter fach­ärzt­li­cher Behand­lung ist die Kataraktin­zi­denz bei Augen mit Episkle­ri­tis und Skle­ri­tis gering. Die Durch­füh­rung einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on ist  mit einer star­ken und anhal­ten­den Verbes­se­rung der Sehschär­fe verbunden.

Zu dieser Schluss­fol­ge­rung führ­ten die Ergeb­nis­se einer retro­spek­ti­ven Kohor­ten­stu­die, die in ameri­ka­ni­schen Uvei­tis-Fach­zen­tren durch­ge­führt wurde, um die Inzi­denz und die prädi­ka­ti­ven Fakto­ren für eine Kata­rakt­ent­wick­lung und das Ergeb­nis von Kata­rak­t­ope­ra­tio­nen zu untersuchen.

Es wurden 1.384 Augen mit nicht-infek­tiö­ser Skle­ri­tis und Episkle­ri­tis, bei denen das Risiko einer Kata­rakt bestand, in die Studie aufge­nom­men. Die prädik­ti­ven Fakto­ren für die Entwick­lung einer Kata­rakt wurden mittels multi­va­ria­bler Cox-Regres­si­on bewer­tet. Die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se waren die Entwick­lung einer Kata­rakt, defi­niert als die erste Verrin­ge­rung der Sehschär­fe auf <20/40, die auf eine Kata­rakt zurück­zu­füh­ren ist, oder die Durch­füh­rung einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on. Eine zweite Kohor­te von Augen mit Episkle­ri­tis und Skle­ri­tis, die einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen wurden, wurde hinsicht­lich der post­ope­ra­ti­ven Ergeb­nis­se ausge­wer­tet. Weiter­hin wurden Varia­blen bewer­tet, die mit einer Sehschär­fe von 20/40 oder besser ein Jahr nach der Kata­rak­t­ope­ra­ti­on asso­zi­iert waren.

Bei 76 Augen entwi­ckel­te sich eine Kata­rakt (Inzi­denz = 0,025/Augenjahr, 95 %-Konfi­denz­in­ter­vall: 0,019–0,031). Ein Alter ≥ 65 Jahre, ein erhöh­ter Augen­in­nen­druck ≥ 30 mmHg, die Einnah­me oraler Korti­kos­te­ro­ide bei der vorhe­ri­gen Unter­su­chung und eine Entzün­dungs­ak­ti­vi­tät in der Vorder­kam­mer waren mit einer erhöh­ten Kataraktin­zi­denz asso­zi­iert. Die ethni­sche Zuge­hö­rig­keit, die Art der Skle­ri­tis und die Bila­te­ra­li­tät stan­den nach Adjus­tie­rung in keinem Zusam­men­hang mit dem Kata­rakt­ri­si­ko. Bei 79 Kata­rakt-Augen, die einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen wurden, verbes­ser­te sich die media­ne Sehschär­fe um 6 ETDRS-Zeilen. Präope­ra­ti­ve Fakto­ren wie die Dauer der Entzün­dung, die Anwen­dung einer Immun­the­ra­pie und die Anwen­dung von Korti­kos­te­ro­iden waren hier nicht signi­fi­kant mit der Wahr­schein­lich­keit einer post­ope­ra­ti­ven Sehschär­fe von 20/40 oder besser asso­zi­iert. (ak)

Autoren: Sun M et al.
Korrespondenz: john_kempen@meei.harvard.edu
Studie: Incidence and Outcome of Cataract in Eyes with Scleritis and Episcleritis
Quelle: Ocul Immunol Inflamm. 2025 Sep;33(7):1227-1234.
Web: https://doi.org/10.1080/09273948.2025.2453878

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