Sekun­där­glau­kom infol­ge einer Vogt-Koyanagi-Harada-Erkrankung

Risikofaktoren vor und nach einer Therapie detektiert

20. April 2023

HIROSHIMA (Bier­mann) – Die Vogt-Koya­nagi-Harada-Erkran­kung (VKH) bezeich­net eine multi­sys­te­mi­sche T‑Zell-vermit­tel­te Auto­im­mun­erkran­kung gegen Mela­no­zy­ten, die oftmals mit einer bila­te­ra­len granu­lo­ma­tö­sen Panu­vei­tis einher­geht. Einer aktu­el­len Studie zufol­ge stellt ein Sekun­där­glau­kom eine der häufigs­ten sehbe­ein­träch­ti­gen­den Kompli­ka­tio­nen dar. Die Autoren der Arbeit stel­len nun wich­ti­ge Risi­ko­fak­to­ren für ein Sekun­där­glau­kom vor, welche mit einem verzö­ger­ten Thera­pie­be­ginn und einer länge­ren okulä­ren Inflamma­ti­on verbun­den sind.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 49 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 50,4±15,4 Jahre; 31 Frauen) mit einer VKH-Erkran­kung, die sich im Uvei­tis-Zentrum der Hiro­shi­ma Univer­si­tät (Japan) vorstell­ten und ≥6 Monate behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe unter­such­te die Inzi­denz für ein Sekun­där­glau­kom und analy­sier­te dessen Risi­ko­fak­to­ren vor und nach einer Thera­pie der VKH-Erkran­kung. Eine intra­ve­nö­se Corti­cos­te­ro­id-Stoß­the­ra­pie erwies sich als die am häufigs­ten verab­reich­te initia­le Behand­lung (89.8%). Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 40,7±25,5 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 15 der 49 Pati­en­ten (30,61%) im Studi­en­zeit­raum ein Sekun­där­glau­kom entwi­ckel­ten. Der media­ne Zeit­raum zwischen der VKH-Diagno­se bis zum Auftre­ten eines Sekun­där­glau­koms lag bei 4,5 Mona­ten (Bereich 0–44 Monate). Des Weite­ren eruier­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten folgen­de Fakto­ren, die mit einem erhöh­ten Risiko für ein Sekun­där­glau­kom asso­zi­iert waren: eine bereits bestehen­de Papil­len­schwel­lung vor Thera­pie­be­ginn (HR 7,268; p=0,089), eine schlech­te best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe bei der Abschluss­kon­trol­le (OR 1,545; p=0,099) sowie eine Progres­si­on einer bekann­ten Kata­rakt nach der VKH-Behand­lung (OR 7,886; p=0,076). Darüber hinaus konsta­tier­ten die Exper­ten, dass Pati­en­ten, bei denen die VKH-Erkran­kung progre­dient in ein chro­nisch-rezi­di­vie­ren­des Stadi­um über­ging, auch erheb­lich häufi­ger und schwer­wie­gen­de­re Kompli­ka­tio­nen aufwie­sen, einschließ­lich eines Sekun­där­glau­koms, als solche in einem stabi­le­ren Stadium.

(tt)

Autoren: Yoshitomi S et al.
Korrespondenz: Yosuke Harada; yharada@hiroshima-u.ac.jp
Studie: Incidence and pre/post-treatment risk factors of glaucoma in Vogt-Koyanagi-Harada disease
Quelle: Int Ophthalmol 2023; Mar 17 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s10792-023-02688-0

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