SEOUL (Biermann) – Die Sarkoidose bezeichnet eine Multisystemerkrankung, die durch nichtverkäsende Granulome definiert ist und bei in etwa 50% der Patienten mit einer Augenbeteiligung respektive einer Uveitis posterior einhergeht. Die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung haben nun periphere Läsionen mithilfe der Ultraweitwinkel-Fluoreszezangiographie (UWFA) quantitativ und automatisiert (objektiv) analysiert — um die Wiederholbarkeit zu erhöhen — sowie deren Assoziationen mit den klinischen Befunden eruiert.
In ihre retrospektive Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 64 Patienten/Augen mit Sarkoidose-bedingter Uveitis ein. Die Arbeitsgruppe analysierte die Befunde der UWFA quantitativ, insbesondere das Ausmaß an peripheren Ischämie- und vaskulären Leckage-Arealen sowie die Anzahl an peripheren atrophischen, vernarbten Läsionen/Granulomen. Zusätzlich bestimmten die Forschenden die Häufigkeit an Vaskulitiden bzw. an Leckagen im Bereich der Makula und der Papille sowie die Korrelationen mit den klinischen Befunden.
Die Forscher ermittelten, dass die peripheren ischämischen bzw. die peripheren Leckage-Areale eine mittlere Fläche von 0,0419 ±0,113% bzw. 0,0333 ±0,0287% der gesamten retinalen Fläche einnahmen. Die mittlere Anzahl an peripheren atrophischen Läsionen, die überwiegend inferotemporal lagen, betrug 10,2 ±21,95. Des Weiteren beobachteten die Retinologen bei 18,8% der Augen eine makuläre und bei 59,4% eine papilläre Leckage. Die Leckage der Papille korrelierte mit allen Befunden der UWFA (alle r≥0,260; alle p≤0,038). Darüber hinaus beobachteten die Experten, dass die Leckage-Areale mit der Anzahl an Glaskörperzellen (r=0,472), mit der bestkorrigierten Sehschärfe zu Studienbeginn (r=0,288) und nach 6 Monaten (r=0,321), mit der Dosis (r=0,374) und Dauer (r=0,250) einer Therapie mit Corticosteroiden sowie mit Entzündungswerten im Blut (Blutsenkungsgeschwindigkeit; [r=0,251] und C‑reaktives Protein; [r=0,277]) korrelierten (alle p≤0,46).
(tt)