CHATTANOOGA (Bier­mann) – Eine aktu­el­le retro­spek­ti­ve Studie anhand von Pati­en­ten­da­ten sollte der Evalua­ti­on von Inzi­denz und Epide­mio­lo­gie rezi­di­vie­ren­der Horn­hau­t­ero­sio­nen unter Verwen­dung von Stan­dard-Diagnos­ti­ka und einer neuen diagnos­ti­schen Tech­nik, Corne­al Sweep-Test (CST) genannt, dienen.
Einge­schlos­sen wurden die Daten von 58 Augen (51 Pati­en­ten), die sich mit rezi­di­vie­ren­der Horn­hau­t­ero­si­on in einem Zeit­raum von Juli 2018 bis Juni 2020 augen­ärzt­lich vorge­stellt hatten. In allen Fällen wurden eine sorg­fäl­ti­ge Anamne­se und eine klini­sche Unter­su­chung durch­ge­führt. Der CST wurde als zusätz­li­cher Test bei allen Pati­en­ten durch­ge­führt, bei denen sicht­ba­re Horn­haut­pa­tho­lo­gien als Erklä­rung für die beklag­ten Beschwer­den fehlten.
Notwen­dig war der CST bei 49 von 58 Augen, um die Diagno­se einer Horn­hau­t­ero­sio als Beschwer­de­ur­sa­che sichern zu können. Von diesen Pati­en­ten wiesen 34 eine okkul­te Horn­hau­t­ero­sio auf, welche als in der Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung normal impo­nie­ren­de Cornea mit im CST locke­rem Epithel defi­niert wurde. Der häufigs­te vermu­te­te Auslö­se­me­cha­nis­mus war eine vorhe­ri­ge Clear-Cornea-Kata­rakt-Opera­ti­on (28 Augen, 48,2%). Von diesen 28 Augen entwi­ckel­ten 20 Augen (71,4%) eine Erosio direkt über der Inzisionsstelle.
Der CST stellt nach Ansicht der Autoren der Studie eine neue und effek­ti­ve Tech­nik in der Diagno­se cornea­ler Erosio­nen dar, wenn keine eindeu­ti­gen Horn­haut­pa­tho­lo­gien erkenn­bar sind. Die Kata­rakt-opera­ti­on in Clear-Cornea-Tech­nik werde zu selten als Ursa­che in Betracht gezo­gen, stelle aber einen wich­ti­gen Risi­ko­fak­tor dar. Mögli­cher­wei­se könne der CST einen Para­dig­men­wech­sel in der Diagnos­tik von Pati­en­ten darstel­len, die unter persis­tie­ren­den okulä­ren Schmerz­syn­dro­men ohne erkenn­ba­re Ursa­che leiden. (ak)