Reti­na­ler Venen­ver­schluss und bild­ge­ben­de morpho­lo­gi­sche Biomarker

Forschende zeigen Assoziation mit Laborwerten im Blut auf

26. April 2023

CHAIDARI (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass spezi­fi­sche morpho­lo­gi­sche Befun­de bei Pati­en­ten mit einem reti­na­len Venen­ver­schluss (RVV) mit bestimm­ten Labor­be­fun­den im Blut asso­zi­iert sind. Den Autoren der Arbeit zufol­ge könnte dieser Zusam­men­hang den derzei­ti­gen Kennt­nis­stand zur Patho­ge­ne­se eines RVV unter Berück­sich­ti­gung syste­mi­scher inflamma­to­ri­scher Kompo­nen­ten erwei­tern und mögli­cher­wei­se einen stär­ker indi­vi­dua­li­sier­ten Ansatz bei Behand­lungs­ent­schei­dun­gen ermöglichen.

In ihre beob­ach­ten­de Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 65 Patienten/Augen mit einem thera­pi­e­nai­ven RVV ein, bei denen insbe­son­de­re eine Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) und eine Fluo­res­zen­z­an­gio­gra­phie (FAG) durch­ge­führt wurden. Zusätz­lich entnahm die Arbeits­grup­pe Blut­pro­ben, um Voll­blut- und bioche­mi­sche Analy­sen durch­zu­füh­ren und zu evaluieren.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass Patienten/Augen mit subre­ti­na­ler Flüs­sig­keit ([SRF]; n=30) im Vergleich zu solchen ohne SRF (n=35) ein signi­fi­kant höhe­res Verhält­nis von Neutro­phi­len zu Lympho­zy­ten im Blut ([NLR]; Indi­ka­tor für Inflamma­ti­on) aufwie­sen (2,572 vs. 1,919; p=0,028). Zudem zeig­ten Patienten/Augen mit hyper­re­flek­ti­ven Foci ([HF]; n=26) und solche mit reti­na­len Zysten (n=57) gegen­über Fällen ohne HF (n=39) und ohne Zysten (n=8) signi­fi­kant höhere Spie­gel von Trigly­ce­ri­den (170 vs. 124 mg/dl; p=0,024 und 143 vs. 84 mg/dl; p=0,010). Darüber hinaus stell­ten die Reti­no­lo­gen bei Patienten/Augen mit einer zentra­len Netz­haut­di­cke (CST) ≥464 µm im Vergleich zu denje­ni­gen mit einer CST <464 µm gestei­ger­te Werte von Lympho­zy­ten (2,3 vs.1,9 103/µl;  p=0,016) und Harn­stoff (38 vs. 34 mg/dl; p=0,015) fest. Im Gegen­satz dazu beob­ach­te­ten die Exper­ten keine signi­fi­kan­ten Asso­zia­tio­nen zwischen den Labor­wer­ten und intra­r­e­ti­na­ler Flüs­sig­keit, dem Zustand der Ellip­so­id-Zone bzw. der Membra­na limitans exter­na sowie einer epire­ti­na­len Gliose oder einer Makula-Ischämie.

(tt)

Autoren: Kazantzis D et al.
Korrespondenz: Irini Chatziralli; eirchat@yahoo.gr
Studie: Correlation Between Imaging Morphological Findings and Laboratory Biomarkers in Patients with Retinal Vein Occlusion
Quelle:  Ophthalmol Ther 2023; Apr;12(2):1239-1249.
Web: dx.doi.org/10.1007/s40123-023-00677-1

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