HEIDELBERG (Biermann) — Die Performance einer neuartigen Presbyopie-korrigierenden Intraokularlinse (IOL), eingesetzt bei einem refraktiven Linsenaustausch, wurde im Rahmen einer prospektiven interventionellen klinischen Studie untersucht.
Eingeschlossen wurden 56 Augen von 28 Patienten. Es erfolgte eine bilaterale Implantation der TECNIS Synergy IOL (Johnson & Johnson Surgical Vision) während eines bilateralen verzögerten sequentiellen refraktiven Linsenaustauschverfahrens.
Analysiert wurden die unkorrigierte und distanzkorrigierte Leseschärfe, der Leseabstand, die Lesegeschwindigkeit und die kleinste Schriftgröße, die in einem Set (40 cm/80 cm) und in subjektiv gewählten Nah- und Zwischenabstand effektiv gelesen werden konnte, wurden präoperativ mit dem Salzburg Reading Desk beurteilt und 6 Monate nach der Operation erneut erhoben.
Die unkorrigierte Nahleseschärfe stieg von 0,61 +/- 0,16 logMAR präoperativ auf 0,05 +/- 0,09 logMAR postoperativ bei einer Entfernung von 40 cm und von 0,60 +/- 0,11 logMAR auf 0,07 +/- 0,08 logMAR bei subjektiv bevorzugtem Abstand (39,6 +/- 5,3 cm und 37,7 +/- 4,3 cm). Die unkorrigierte mittlere Leseseschärfe betrug präoperativ 0,39 +/- 0,19 logMAR und postoperativ 0,08 +/- 0,07 logMAR im Abstand von 80 cm) sowie präoperativ 0,43 +/- 0,21 logMAR und postoperativ 0,07 +/- 0,08 logMAR im bevorzugten Zwischenabstand (73,5 +/- 9,5 cm bzw. 73,3 +/- 5,9cm).
Die unkorrigierte Lesefunktion für Zwischendistanz und Nähe verbesserte sich nach bilateraler Implantation der Presbyopie-korrigierenden Intraokularlinse erheblich. Die Patienten bevorzugten eine nähere Nah- und Zwischendistanz gegenüber den eigentlich durch die implantierte IOL eingestellten Distanzen. Die Lesefunktion war jedoch für die eingestellten und subjektiv bevorzugten Entfernungen vergleichbar. (ak)